Pneumologie 2017; 71(S 01): S1-S125
DOI: 10.1055/s-0037-1598565
Posterbegehung – Sektion Klinische Pneumologie
Pneumologische Diagnostik – Carl-Peter Criée/Bovenden-Lenglern, Michael Pfeifer/Donaustauf und Regensburg
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bestimmung von Eiweißstoffen im Atemkondensat als diagnostische Methode bei verschiedenen Lungenerkrankungen

E Anaev
1   Forschungsinstitut für Pneumologie, Moskau
,
A Chuchalin
1   Forschungsinstitut für Pneumologie, Moskau
,
K Fedorchenko
2   Moskauer Staatliche Lomonossov-Universität
,
M Kushaeva
1   Forschungsinstitut für Pneumologie, Moskau
,
A Ryabokon
3   Emanuel-Institut für Biochemische Physik der RadW, Moskau
,
A Kononikhin
3   Emanuel-Institut für Biochemische Physik der RadW, Moskau
,
V Barmin
4   Herzen-Institut für Onkologie des Gesudheitsministeriums, Moskau
,
O Pikin
4   Herzen-Institut für Onkologie des Gesudheitsministeriums, Moskau
,
E Nikolaev
3   Emanuel-Institut für Biochemische Physik der RadW, Moskau
,
S Varfolomeev
2   Moskauer Staatliche Lomonossov-Universität
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)

 

Die Atemkondensat (AKO)-Analyse ist eine nichtinvasive Methode zu Diagnostik von Lungenerkrankungen. Die Untersuchung von AKO hat besondere Bedeutung für die Screening-Forschung der Bevölkerung.

Ziel der Studie war es, die systematische vergleichende Untersuchung von Eiweißspektrum des AKO bei Gesunden und Patienten mit COPD, Pneumonie und Lungenkarzinom (NSCLC) nachzuweisen sowie identifizierte Verbindungen als Proteom-Biomarker für diese Lungenerkrankungen zu verwenden.

Methodik:

Wir untersuchten 18 Patienten mit COPD, 13 – mit Pneumonie, 46 – mit NSCLC und 24 lungengesunde Nichtraucher. Das AKO wurde mittels ECoScreen (E. Jaeger) und RTube gewonnen. Die AKO-Proben waren lyophilisiert, sie sind laut dem Protokoll mit Trypsin behandelt und mittels der nanofließbandmäβigen hocheffektiven Flüssigkeit Chromatografie und Tandemmassenspektrometrie analysiert.

Ergebnisse:

Die AKO-Analyse zeigte Hinweise auf oxidativen Stress bei COPD-Patienten (Peroxiredoxin) sowie Hypoxie (Annexin A1, Annexin A2, HSP90B) bei Pneumonie-Patienten. Die erweiterten Gruppen von Eiweiβstoffen im AKO zeugen bei Pneumonie-Patienten von akuter Entzündung und bei COPD-Patienten – von der Zerstörung der Zellen. Dies korrelierte mit dem klinischen Zustand dieser Erkrankungen. Bei NSCLC-Patienten waren beim Vergleich mit der Eiweißspektrum der Lunge-Tumorgewebe mit der 2D-Elektrophorese und Genexpression-Daten der Tumorgewebe mit Mikroarray-Analyse die Schnittpunkte (darunter DPYSL5 und Lactoferrin) gefunden. Diese Eiweiße waren zuvor von uns in diagnostische Platte für Lungenkarzinom im AKO eingeschlossen.

Schlussfolgerungen:

Wir haben gefunden, dass die Proteom-Analyse des AKO die Aufteilung aller Patienten-Gruppen untereinander ermöglicht. Für jede dieser Gruppe kann ein spezifisches Eiweißspektrum des AKO markiert werden, das für diese Erkrankung der Atemwege charakteristisch ist. Die Bestimmung von Eiweißstoffen im AKO ist eine perspektivische Methode zur Diagnostik der Erkrankungen der Atemwege.