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DOI: 10.1055/s-0037-1598579
Pneumologisch-Geriatrisches Co-Management – Ein gemeinsamer Behandlungspfad bei Lungenerkrankungen bei multimorbiden Patienten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. Februar 2017 (online)
Im Rahmen des demographischen Wandels werden Patienten mit pneumologischen Erkrankungen in den Altersgruppen ab 70 Jahre zunehmend im stationären Bereich behandelt. Wir berichten über ein Krankenhaus in dem die Schwerpunkte Pneumologie und Geriatrie bestehen und ein co-management zur Optimierung der Behandlung von Patienten mit komplexen pneumologischen Erkrankungen im Rahmen eines Modellversuchs geschaffen wurde.
Patienten wurden in der Ambulanz mittels ISAR 75 score hinsichtlich Ihrer Multimorbidität gescreent. Bei entsprechender Barthel von 30 – 60 wurde, unter Berücksichtigung der pneumologischen Hauptdiagnose ein primär stationäres setting im pneumologischen Schwerpunkt eingeleitet. Zusätzlich wurden die Patienten mittels der geriatrischen Komplexziffer behandelt, um eine insbesondere physikalische Therapie respektive Wiederherstellung der Alltagsaktivität zu erreichen. Vom 1. August 2015 bis zum 1. August 2016 wurden insgesamt 58 Patienten in dieses Modell eingeschlossen. Davon hatten 29 Patienten eine schwere COPD mit LTOT und NIV-Pflichtigkeit, die eine pneumologische Schwerpunktversorgung notwendig machten. Bei 20 Patienten ist bei schwer verlaufender Pneumonie mit partieller Drainagepflichtigkeit die GFK eingeleitet worden. Die übrigen übrigen 9 Patienten hatten unterschiedliche Krankheitsbilder, darunter interstitielle Lungengerüsterkrankungen oder atypische Mykobakteriosen resp. destroyed lung. Zahlreiche Patienten wurden anschließend im ambulanten setting, wie Tagesklinik weiterbehandelt.
Zusammenfassend profitieren Patienten > 70 Jahre durch die Interdisziplinarität der Abteilungen Pneumologie und Geriatrie von der geriatrischen Komplexziffer. Synergieeffekte und optimierte Behandlungsverläufe, sowie eine zügige Wiederherstellung der Alltagsmobilität konnten erreicht werden. Eine Möglichkeit zur Schaffung von Behandlungspfaden bis in den ambulanten Bereich ist gegeben.