Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(04): 396-405
DOI: 10.1055/s-0037-1599176
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Serologische Parameter zur Bestimmung von benignen und malignen Ovarialtumoren

E Reiser
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien
,
S Aust
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien
,
H von Mersi
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien
,
A Reinthaller
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien
,
S Polterauer
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien
,
C Grimm
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien
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Publication History

Publication Date:
06 April 2017 (online)

 

Hintergrund:

Die Unterscheidung zwischen benignen und malignen Ovarialtumoren im klinischen Alltag ist nach wie vor schwierig, sodass nach neuen Biomarkern gesucht wird, um eine bessere und frühere Erkennung maligner Prozesse zu ermöglichen. Das C-reaktive Protein (CRP) zeigte sich bereits bei diversen Malignomen, wie Nierenzell-, Ösophagus-, Leberzell- und Kolonkarzinom als differentialdiagnostischer Marker.

Methodik:

In dieser retrospektiven single-center Studie an der Klinischen Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien, wurden im Zeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2012 CRP Serumwerte von 515 Patientinnen mit malignen (Borderlinetumor des Ovars [BTO]: n = 120, epitheliales Ovarialkarzinom [EOC]: n = 390) und 2719 Patientinnen mit benignen Ovarialtumoren evaluiert.

Ergebnisse:

Mittlere Serum CRP Werte (Standardabweichung) von Patientinnen mit benignen Ovarialtumoren, mit BTO, und mit EOC waren 0,9 (2,5)mg/dL, 1,2 (2,5)mg/dL, und 3,7 (4,7)mg/dL, (p < 0,001). Sowohl im univariaten als auch im multivariaten Regressionsmodell mit CRP, CA-125, Alter und sonographische Kriterien erwies sich CRP als unabhängiger Prädiktor für das Vorliegen eines malignen Ovarialtumors. Beim Vergleich der CRP Serumwerte von Patientinnen mit EOC Frühstadien und jenen mit benignen Tumoren, war CRP im univariaten Regressionsmodell ebenfalls mit dem Vorliegen eines malignen Ovarialtumors assoziiert (p < 0,001, HR 4,7 [3,0 – 7,3]).

Zusammenfassung:

Im Rahmen dieser Studie konnte gezeigt werden, dass erhöhte CRP Werte mit dem Vorliegen eines malignen Ovarialtumors assoziiert sind. Dieser Unterschied zeigte sich auch zwischen benignen Adnextumoren und Frühstadien des Ovarialkarzinoms. CRP könnte somit eventuell als zusätzlicher diagnostischer Marker in der Differentialdiagnose von unklaren Adnexbefunden verwendet werden.