Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600172
Vortrag (Wissenschaft)
Bildverarbeitung/IT/Software/Gerätetechnik/Qualitätsmanagement
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss von Faltungskern und Schwellenwert auf die CT-basierte automatisierte Quantifizierung des Lungenemphysems

F Jacob
1   UKSH, Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
D Drömann
2   UKSH Campus Lübeck, Pulmonologie, Lübeck
,
J Erhardt
3   Universität zu Lübeck, Institut für Medizinische Informatik, Lübeck
,
F Vogt
4   UKSH Campus Lübeck, Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
J Goltz
4   UKSH Campus Lübeck, Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
T Oechtering
4   UKSH Campus Lübeck, Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
S Anton
4   UKSH Campus Lübeck, Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
J Barkhausen
4   UKSH Campus Lübeck, Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
A Frydrychowicz
4   UKSH Campus Lübeck, Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Unterschiedliche Bildrekonstruktionsalgorithmen schränken die retrospektive, quantitative Auswertung von CT-Datensätzen ein. Diese Arbeit analysiert die Abhängigkeit des Emphysemindex (EI) vom Faltungskern (FK) und Emphysemschwellenwert (LAV) bei Patienten mit Lungenemphysem.

Material und Methodik:

50 CT-Datensätze (128-Zeilen MSCT, Siemens, 1 mm Schichtdicke) von Patienten mit bekanntem Lungenemphysem wurden mit den Referenzeinstellungen (FK B20) einer kommerziellen Software (Pulmo3D, SyngoVia, Siemens) analysiert. Emphysem wurde basierend auf der Standardabweichung gesunder Patienten als EI > 0,64% (LAV -950 HU) bzw. EI > 0,21% (LAV -970 HU) definiert. Die Ergebnisse wurden mit Auswertungen basierend auf CT Datensätzen mit mittelweichem (B30), mittlerem (B50) und hartem Faltungskern (B80) verglichen. Zur statistischen Analyse wurden t-Test und Bland-Altman Analyse durchgeführt.

Ergebnisse:

Unter Verwendung der Referenzwerte wurden 41/50 (EI = 10,4 ± 9,9% bei B20/-950) beziehungsweise 30/50 Patienten (EI = 5,1 ± 6,3% bei B20/-970) korrekt erkannt. Mit der Wahl härterer Faltungskerne stieg der Emphysemindex und damit die Zahl der korrekt erkannten Patienten sowohl bei LAV -950 HU (B30: EI = 11,1 ± 10,0%, n = 43; B50: EI = 18,1 ± 9,1%, n = 50; B80: EI = 29,2 ± 6,2%, n = 50) als auch bei LAV -970 HU (B30: EI = 5,6 ± 6,4%, n = 31; B50: EI = 10,9 ± 6,7%, n = 49 und B80: EI = 22,1 ± 5,3%, n = 50), alle p < 0,05 gegenüber der Referenzmethode. Die Bland-Altman Analyse bestätigte die höheren Werte für harte Faltungskerne.

Schlussfolgerungen:

Die Faltungskerne B20 und B30 sind im genutzten Setting für die automatisierte Emphysemanalyse mit beiden Schwellwerten austauschbar. Härtere Faltungskerne führen zu höheren Emphysemindices und möglicherweise auch falsch positiven Befunden. Daher sind eine Korrelation mit der Klinik und der Bodyplethysmografie sowie die Auswertung lungengesunder Patienten notwendig, um diese Diskrepanz zu entschlüsseln.