Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600178
Vortrag (Wissenschaft)
Bildverarbeitung/IT/Software/Gerätetechnik/Qualitätsmanagement
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Image matters – wie sehen Medizinstudenten die Radiologie?

H Lorch
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Radiologie, Aschaffenburg
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Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Wie bewerten Medizinstudenten Attraktivität, Wichtigkeit und Image der Radiologie? Welche Kompetenzen sind nach Einschätzung von Studenten für Radiologen wichtig, welche eher unwichtig? Was gefällt Studenten an der Radiologie, was nicht? Die Studie beantwortet diese Fragen und untersucht, ob und wie sich sich die Einschätzungen im Laufe des Radiologiekurses im ersten klinischen Studienjahr verändern.

Material und Methodik:

Schriftliche Befragung von Medizinstudenten vor und nach dem Kursus für Radiologie (n = 91/121). Die Auswertung erfolgte deskriptiv-statistisch und mit dem t-Test für unverbundene Stichproben (α< 0,05).

Ergebnisse:

Das Fach Radiologie wird vor und nach dem Kurs für sehr wichtig gehalten, seine Attraktivität als mittelmäßig eingeschätzt. Die vor dem Kurs ebenfalls mittelmäßige Einschätzung des Images der Radiologie verbesserte sich während des Kurses signifikant (p = 0,048). 65,3% der Studenten gaben an, dass sich ihr Bild von der Radiologie durch den Kurs positiv verändert habe. Medizinstudenten kritisieren in erster Linie den geringen Patientenkontakt in der Radiologie, sie schätzen v.a. die Vielseitigkeit des Fachs. Für Radiologen sind gute anatomische und physikalisch-technische Kenntnisse und ein breites Fachwissen wichtig, sozial-kommunikative Kompetenzen sind eher unwichtig, so glauben die Studenten.

Schlussfolgerungen:

Der direkte Kontakt von Medizinstudenten mit der Radiologie und Radiologen beeinflusst deren Einstellung zur Radiologie positiv, was die Bedeutung eines eigenständigen Radiologiekurses unterstreicht. Radiologie wird nach wie vor als patientenfernes Fach wahrgenommen, für das sozial-kommunikative Kompetenzen unwichtig sind. Das hat Bedeutung für die strategische Positionierung des Fachs und kann – je nach gewählter Zielsetzung – Auswirkungen auf die Auswahl geeigneter Bewerber haben.