Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600204
Vortrag (Wissenschaft)
Experimentelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung und Evaluation eines temporären Embolisationsmaterials zur arteriellen Transkatheter-Applikation im Kaninchenmodell

M Stechele
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
,
H Wittgenstein
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
,
J Breinl
2   Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
,
N Stolzenburg
2   Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
,
D Schnapauff
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
,
B Rudolph
3   Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Pathologie, Berlin
,
C Schmidt
4   microParticles GmbH, Berlin
,
J Schnorr
2   Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
,
B Hamm
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
,
R Günther
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
,
F Streitparth
1   Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radiologie, Berlin
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Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation der Embolisationsfähigkeit, Gewebeverträglichkeit und Resorbierbarkeit eines neuen temporären Embolisationsmaterials zur transarteriellen Katheterembolisation im Kaninchenmodell

Material und Methodik:

Angiografische superselektive Embolisation einer Nierensegmentarterie des Unterpols mit Polydioxanon-Mikrosphären (50 – 500 µm) an 24 Kaninchen (New Zealand White Rabbit; w; 2,5 – 3,5 kg). Es wurden n = 15 blande & n = 9 SPIO-beladene Mikrosphären verwendet. Evaluation des Embolisationseffekts mittels DSA & MRT (T1-TSE prä/post-KM, T2-TSE, T2*-GRE). 4 Tiere wurden direkt nach der Embolisation euthanasiert (Akutgruppe), 20 Tiere wurden nach einem Zeitraum von 1 (n = 3), 4 (n = 3), 8 (n = 3), 12 (n = 8) & 16 Wochen (n = 3) einem Kontrollangiogramm zur Beurteilung von Embolisationserfolg & arterieller Reperfusion sowie erneuter MRT unterzogen. Abschließend histopathologische Untersuchung auf Embolisationseffekt, Gewebeverträglichkeit & Resorbierbarkeit der Mikrosphären.

Ergebnisse:

In DSA & MRT zeigte sich eine erfolgreiche superselektive Embolisation bei 18/20 Tieren, bei 2/20 Tieren eine Embolisation der gesamten Niere. Die T2*-GRE erlaubte die Deteketion und Verteilung der SPIO-beladenen Mikrosphären. Bei Vergleich der durchgeführten DSA direkt postinterventionem und zum Zeitpunkt der Euthanasie zeigte sich eine partielle Reperfusion der Gefäße. Die makro- und mikroskopische Auswertung zeigte Infarkt-/Nekrosezonen in den embolisierten Nierenbereichen sowie leichte akute Entzündungsreaktion in allen Tieren. Fremdkörperreaktionen waren nur bei fortgeschrittenen Beobachtungszeiträumen erkennbar. Mit zunehmenden Beobachtungszeiträumen waren die Mikrosphären mikroskopisch zunehmend abgebaut, zum Zeitpunkt nach 16 Wochen mit einem Degradations-score von 2,9/3.

Schlussfolgerungen:

Die neuen bioresorbierbaren Polymer-Mikrosphären erzielten einen erfolgreichen Gefäßverschluss mit guter Biokompatibilität. Das Embolisationsmaterial war nach 16 Wochen deutlich resorbiert und bietet somit die Möglichkeit zur Re-Angiografie, z.B. bei der TACE.