Ultraschnelle abdominelle MR Bildgebung mit einem neuartigen 60-Kanal Empfängerspulensystem

Zielsetzung:

Ziel der Studie ist die Evaluation eines neuartigen 60-Kanal Empfängerspulensystems hinsichtlich der Bildqualität ultraschneller abdomineller Sequenzen im Vergleich zu einem herkömmlichen Empfängerspulensystem.

Material und Methodik:

Alle Untersuchungen wurden an einem 3T MRT (Magnetom Skyra, Siemens Healthineers) durchgeführt. 3D-T1-GRE Sequenzen mit unterschiedlichen Parallel Acquisition Technique (PAT-) Faktoren (CAIPIRINHA: 0,2,3,2 × 2,3 × 2,2 × 3,3 × 3) wurden an einem Wasserphantom und 5 gesunden Probanden mit einem neuartigen 60-Kanal (30-Kanal anterior+posterior) Empfängerspulensystem und einem herkömmlichen 30-Kanal (18-Kanal-body+12-Kanal-spine) System akquiriert. Für die Phantomdaten wurde das SNR bestimmt. Subjektive Bildqualitätskriterien wurden von 2 Radiologen erhoben (5-Punkte Likertskala; 5 = exzellente Bildqualität). In einem weiteren Schritt wurden die herkömmlichen kontrastmittelverstärkten 3D-T1-GRE Sequenzen mit PAT = 2 sowie beschleunigte Sequenzen mit PAT = 2 × 2 und 3 × 2 in 17 Patienten mit beiden Spulensystemen in randomisierter Abfolge durchgeführt (60-Kanal,n = 8; 30-Kanal,n = 9). Die Bildqualität beider Gruppen wurde verglichen.

Ergebnisse:

Im Vergleich zum 30-Kanalsystem führte das 60-Kanalsystem zu einem Anstieg des SNR für alle Sequenzen außer PAT = 0. Der relative SNR-Anstieg variierte zwischen 2.21% (PAT = 2) und 22.69% (PAT = 3 × 2). Die subjektive Bildqualität der Probandendaten war signifikant höher für das 60-Kanalsystem für alle Sequenzen (p≤.046) außer für PAT = 0 (p≥.180). In Patienten wurden ähnliche Ergebnisse hinsichtlich der Bildqualität beobachtet mit vergleichbarer Bildqualität der Spulensysteme mit niedrigen PAT-Faktoren (PAT = 2; p≥.069) und einer signifikant höheren Bildqualität für das 60-Kanalsystem bei höheren PAT-Faktoren (2 × 2 und 3 × 2; p ≤ 0.036).

Schlussfolgerungen:

Das 60-Kanalspulensystem führt zu einer Erhöhung der Bildqualität und ermöglicht ultraschnelle abdominelle Sequenzen mit hohen PAT-Faktoren und einer suffizienten Bildqualität.