Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600219
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spektral-Detektor-CT (SDCT) zur Verbesserung der Untersuchersicherheit bei der Beurteilung von Leberläsionen

T Persigehl
1   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
K Slebocki
1   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
N Große Hokamp
1   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
R Rau
1   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
G Pahn
2   Philips Healthcare, Hamburg
,
D Maintz
1   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
T Persigehl
1   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation von Spektral-Detektor-CT (SDCT) Daten zur Verbesserung der Untersuchersicherheit bei der Beurteilung von fokalen Leberläsionen.

Material und Methodik:

Retrospektiv wurden 47 Patienten mit fokalen Leberläsionen identifiziert, die an einem neuen Spektral-Detektor-CT (SDCT; IQon, Philips Healthcare) untersucht wurden und eine Referenz zu Bestätigung der Diagnose aufwiesen (Histologie, MRT oder CEUS, vorheriges CT ≥6 Monate). Es erfolgte die Darstellung von konventionellen (konv), virtuell monochromatischen Rekonstruktionen (vME mit 40 keV) und Iod-Kartierungen. Die Bildanalyse erfolgte durch zwei Radiologen im Konsensus in Bezug auf die Läsionsabgrenzbarkeit und subjektive Sicherheit bei der Diagnosestellung anhand einer 5-Punkt Skala (Likert-Skala). Die statistische Analyse erfolgte mittels T-Test und ANOVA.

Ergebnisse:

Im Mittel wurden 2,1 Leberläsionen pro ausgewerteten Patienten eingeschlossen, hierbei wurden Leberläsionen ≤10 mm (45,8%) und > 11 mm (54,2%) differenziert. Die Diagnosen umfassten Leberzysten, Hämangiome, Lebermetastasen und weitere sonstige wie fokale Mehrverfettungen. Insbesondere zeigte sich in Bezug auf die Untersuchersicherheit bei der Diagnosestellung von kleinen Leberläsionen (≤10 mm) ein Vorteil unter Zunahme der weiteren verfügbaren spektralen CT-Informationen (konv Score: 2,25/40 vME Score: 2,08/Konv + vME + Iod-Map Score: 1,91; p = 0,039).

Schlussfolgerungen:

Die neue Spektral-Detektor-CT (SDCT) Technologie ermöglicht eine uneingeschränkte retrospektive Rekonstruktion von weiteren spektralen CT-Informationen ohne eine "a priori" Selektion von Patienten wie u.a. beim Dual-Source CT (DSCT) erforderlich. Diese zusätzlichen spektralen CT-Informationen (vME und Iod-Map) ermöglichen eine Erhöhung der Untersuchersicherheit bei der Diagnosestellung insb. bei kleinen Leberläsionen ≤10 mm um ca. 17%, so dass zukünftig teilweise auf eine weitere Bildbebung zur Diagnoseverifikation verzichtet werden könnte.