Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600232
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Statine beeinflussen die Zusammensetzung und reduzieren die Änderungsvariabilität von Koronarplaques: Subanalyse einer randomisierten, kontrollierten Studie von Atorvastatin in HIV Patienten

B Foldyna
1   Massachusetts General Hospital, Radiology – Cardiac MR PET CT Program, Boston
,
J Lo
2   Massachusetts General Hospital – Harvard Medical School, Department of Medicine, Endocrine Division, Program in Nutritional Metabolism, Boston
,
S Grinspoon
2   Massachusetts General Hospital – Harvard Medical School, Department of Medicine, Endocrine Division, Program in Nutritional Metabolism, Boston
,
M Lu
3   Massachusetts General Hospital – Harvard Medical School, Department of Radiology, Cardiac PET MR CT Program, Bosoton
,
U Hoffmann
4   Massachusetts General Hospital – Harvard Medical School, Department of Radiology, Cardiac PET MR CT Program, Boston
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Koronare CT Angiografie (CTA)–basierte Analyse der Atorvastatineffekte auf die Zusammensetzung und Volumenänderung von koronaren Plaques als Teil einer placebo-kontrollierten randomisierten Studie in Patienten mit HIV. Der Hauptfokus richtet sich auf die vermutete Reduktion der fettigen und fibrotischen Anteile zugunsten der kalzifizierten Anteile sowie auf eine Analyse der Variabilität der Volumenveränderungen während des Beobachtungszeitraumes.

Material und Methodik:

Vierzig Patienten mit subklinscher Atherosklerose (LDL< 130 mg/dl) und unter HIV Therapie wurden in eine Atorvastatin- (40 mg/d, p.o.) oder eine Placebogruppe randomisiert. Eine koronare CTA wurde zu Studienbeginn sowie nach 12 Monaten durchgeführt. Die Plaquevolumetrie und die Gewebeklassifizierung erfolgten semiautomatisch für jeden Koronarplaque einzeln bei zuvor festgelegten Dichtegrenzwerten (Fett < 39HU, fibrotisch 40 – 129HU, kalzifiziert > 130HU).

Ergebnisse:

Im Gegensatz zu der Placebogruppe mit 20 Patienten und 37 Plaques, führte Atorvastatin in den 17 Patienten mit 33 Plaques (Statingruppe) zu einer relativen Reduktion der fettigen und fibrotischen Anteile mit einem Trend zum reduzierten Anstieg der kalzifizierten Komponenten. Mediane Volumenäderungen (fett/fibrotisch/kalzifiziert) waren +24.5%/+15.9%/+28.7% unter Placebo und -31.6%/-7.4%/+6.7% unter Atorvastatin (p für Differenzen der Änderungen 0.006/0.026/0.076). Die Kalziumdichte änderte sich weder unter Placebo noch unter Atorvastatin signifikant (p = 0.70). Statine reduzierten die Variabilität der Volumenänderung im Vergleich zum Placebo um 76%.

Schlussfolgerungen:

Im Vergleich zum Placebo reduzierten Statine die fettigen und fibrotischen Anteile der koronaren Plaques in HIV Patienten. Die verkalkten Anteile stiegen in beiden Gruppen ohne signifikante Änderung der Kalziumdichte an, mit einem Trend zu einer größeren Zunahme des Volumens unter Placebo. Im Vergleich zum Placebo, reduzierten Statine die hohe natürliche Variablitiät der Volumenänderung von koronaren Plaques.