Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600236
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intermodaler Vergleich der Augenlinsendosis im interventionellen und nicht-interventionellen Setting zur Darstellung der intrakraniellen Gefäße

N Guberina
1   Institute of Diagnostic and Interventional Radiology and Neuroradiology, University Hospital Essen, Germany, Institute of Diagnostic and Interventional Radiology and Neuroradiology, University Hospital Essen, Germany, Essen
,
M Forsting
1   Institute of Diagnostic and Interventional Radiology and Neuroradiology, University Hospital Essen, Germany, Institute of Diagnostic and Interventional Radiology and Neuroradiology, University Hospital Essen, Germany, Essen
,
A Ringelstein
1   Institute of Diagnostic and Interventional Radiology and Neuroradiology, University Hospital Essen, Germany, Institute of Diagnostic and Interventional Radiology and Neuroradiology, University Hospital Essen, Germany, Essen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Das Ziel der vorliegenden Studie ist der intermodale Vergleich der Augenlinsendosis für Patienten während interventioneller und nicht-interventioneller Techniken zur Darstellung der intrakraniellen Gefäße.

Material und Methodik:

Wir führten Phantommessungen mit LiF TLDs (Thermolumineszenz Dosimeter Typ-100) durch, und untersuchten die Augenlinsendosis für ein feminines, anthropomorphes Phantom (ATOM 702-D). Die interventionellen Techniken umfassten 2-Ebenen DSA und 3D-Ebenen Rotationsangiografie am Allura Xper FD20 Angiografiesystem (Phillips Healthcare). Die nicht interventionellen Techniken beinhalteten die CT Angiografie (CTA) mit und ohne Linsenprotektor; CTA mit und ohne vorherige Akquisition einer nativen, kraniellen CT Untersuchung (nCT). Die Augenlinsendosis wurde anhand der Empfehlungen der ICRP 103 kalkuliert.

Ergebnisse:

Im nicht-interventionellen Setting wurden folgende Augenlinsen Dosiswerte ermittelt: (I) CTA 3.9 mGy; (II) CTA mit Linsenprotektor 2.3mGy; (III) CTA mit vorheriger Akquisition einer nCT 31.9mGy; (IV) CTA mit +nCT (nCT mit Gantryangulierung) 16.1mGy; (V) CTA mit nCT und Linsenprotektor 23mGy. Die Augenlinsendosis im interventionellen Setting war wie folgt verteilt: (VI) 3D-Ebenen Rotationsangiografie 1mGy; (VII) 2-Ebenen DSA p/a+lat.4.5mGy; (VIII) 3D-Ebenen Rotationsangiografie und 2-Ebenen DSA 5.5mGy.

Schlussfolgerungen:

Die vorliegenden Ergebnisse reflektieren, dass die Augenlinsendosis für Patienten während einer 3D-Ebenen Rotationsangiografie signifikant niedriger ist als bei der klassischen 2-Ebenen DSA. Gantryangulierung und Linsenprotektoren vermögen es die Augenlinsendosis bis 50% zu senken. Die 3D-Ebenen Rotationsangiografie, die Gantryangulierung und Linsenprotektoren sind ein wichtiges neuroradiologisches Tool, mit der man die Strahlendosis für Patienten in der diagnostischen und interventionellen Darstellung der zerebralen Gefäße und von Gefäßerkrankungen weiter reduzieren kann.