Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600248
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Transpedale MR-Lymphangiografie des zentralen Lymphsystems – Eine neue Technik zur Planung lymphatischer Interventionen bei Patienten mit chylösen Leckagen – Bewerber für den Young Investigator Award

C Pieper
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation des klinischen Nutzens transpedaler MR-Lymphangiografien (tMRL) zur Planung lymphatischer Interventionen bei Patienten mit chylösen Leckagen.

Material und Methodik:

Eine tMRL wurde bei 25 Patienten (m/w: 13/12, mittleres Alter 54 Jahre) mit chylösen Leckagen vor lymphatischer Intervention durchgeführt. Indikationen waren: traumatischer/nicht-traumatischer Chylothorax n = 6/8, traumatischer/nicht-traumatischer Chylaszites n = 3/3, kombierter Chylothorax/Chylaszites n = 5. Die tMRL erfolgte am 1.5T Scanner mit T1-gewichteter Bildgebung nach pedaler intrakutaner Injektion von gadoliniumhaltigem Kontrastmittel (KM) unter Lokalanästhesie. Die Daten wurden evaluiert hinsichtlich der Darstellung einer Leckagestelle, eines möglichen Zugangsweges für eine Lymphgefäßembolisation und anatomischer Varianten.

Ergebnisse:

Die KM-Injektion wurde von allen Patienten gut toleriert. Komplikationen traten nicht auf. Eine Sedierung war in einem Fall nötig. Bei 20/25 Patienten konnten kontrastierte zentrale Lymphbahnen abgegrenzt werden (Gründe für Versagen: unruhiger Patient trotz Sedierung n = 1, Lymphom mit Lymphödem n = 1, technische Gründe n = 3). Eine Leckage konnte bei 13/20 Patienten sicher identifiziert werden. In 5 Fällen (Chylaszites) trat das KM intraabdominell aus und erreichte nicht die Cisterna chyli (CC). Bei den verbleibenden 15 Patienten konnte ein Zugangsweg zur Ductus thoracicus (DT) Embolisation in 14/15 Fällen identifiziert werden (CC bei 12/15, DT bei 14/15 [9 durchgängige, 5 diskontinuierliche Kontrastierung]). 8/14 Patienten hatten einen einzelnen, 6/14 einen gedoppelten DT. Ein DT mündete im rechten Venenwinkel. Insgesamt lieferten 20/25 tMRLs klinisch hilfreiche Informationen zur Interventionsplanung.