Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600270
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinischer Stellenwert einer postinterventionellen Kontrastdarstellung von CT-gesteuerten Drainageanlagen

H Goessmann
1   Universitaetsklinikum Regensburg, Institut fuer Roentgendiagnostik, Regensburg
,
W Uller
1   Universitaetsklinikum Regensburg, Institut fuer Roentgendiagnostik, Regensburg
,
L Bayer
1   Universitaetsklinikum Regensburg, Institut fuer Roentgendiagnostik, Regensburg
,
V Teusch
1   Universitaetsklinikum Regensburg, Institut fuer Roentgendiagnostik, Regensburg
,
F Poschenrieder
1   Universitaetsklinikum Regensburg, Institut fuer Roentgendiagnostik, Regensburg
,
L Dendl
1   Universitaetsklinikum Regensburg, Institut fuer Roentgendiagnostik, Regensburg
,
C Stroszczynski
1   Universitaetsklinikum Regensburg, Institut fuer Roentgendiagnostik, Regensburg
,
A Schreyer
1   Universitaetsklinikum Regensburg, Institut fuer Roentgendiagnostik, Regensburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel dieser Arbeit war die Evaluation der zusätzlichen postinterventionellen Kontrolle von computertomografisch eingebrachten Verhaltdrainagen mit verdünntem Kontrastmittel bezüglich relevanter Zusatzinformationen.

Material und Methodik:

Alle CT-assistierten Drainagen im Zeitraum von 1.1.14 bis 30.9.16 in einem Haus der Maximalversorgung wurden in dieser retrospektiven Studie über das RIS identifiziert. Es erfolgte eine Subgruppierung in unmittelbar voroperierte und nicht voroperierte Patienten. Alle Drainagen, bei denen eine Kontrastmittelgabe über die neu eingebrachte Drainage erfolgte wurden evaluiert, in wieweit durch die Kontrastierung zusätzliche relevante Aussagen zur Genese des Verhalts (z.B. Anastomoseninsuffizienz) oder zusätzliche Kofaktoren (z.B. Fistelstraßen in Hohlorgane bei Pankreatitis) diagnostiziert werden konnten und ob sich daraus eine unmittelbare Therapieänderung ergab.

Ergebnisse:

Von 499 Drainagenanlagen bei 352 Patienten (123 weiblich, Durchschnittsalter 60 Jahre, Range 11 – 87 Jahre) wurden 197 im Rahmen der Drainageanlage mit Kontrastmittel dargestellt. Hierbei ergab sich in 51 Fällen (26%) eine relevante Zusatzinformation zur Genese des Verhaltes oder zu Kofaktoren. Eine unmittelbare Therapieänderung ergab sich in 19 Fällen (9%). Bei dem Patientenkollektiv, das unmittelbar vor Drainagenanlage operiert wurde (303 Drainagen mit 120 Kontrastierungen) ergaben sich in 32 Fällen (27%) Zusatzinformationen und in 13 Fällen (11%) unmittelbare Therapieänderungen. Dieses Patientenkollektiv unterschied sich hierbei nicht signifikant von der nicht voroperierten Gruppe (196 Drainagen mit 77 Kontrastierungen) mit 19 (25%) Zusatzinformationen und 5 (6%) unmittelbare Therapieänderungen.

Schlussfolgerungen:

Die kontrastmittelgestützte Darstellung von computertomografisch eingebrachten Verhaltdrainagen konnte in dieser Studie in nahezu 26% der Fälle wertvolle Zusatzinformationen über die Genese der Verhaltformation liefern und führte in über 9% zu einer unmittelbaren Änderung des Therapieregiems.