Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600271
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endovaskuläre Therapie aorto-iliaker Aneurysmata: initiale Single Center Erfahrung mit einer neuartigen iliakalen Bifurkationsprothese

J Goltz
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
S Anton
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
M Wiedner
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
,
M Kleemann
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
,
J Barkhausen
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
,
E Stahlberg
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation des technischen Erfolgs, der Sicherheit, Komplikationen und Reinterventionsrate nach Implantation einer neuartigen iliakalen Bifurkationsprothese (IBP) zur Behandlung aorto-iliakaler Aneurysmata.

Material und Methodik:

Zwischen 5/2014 und 5/2016 wurden 16 Patienten (74+/-6 Jahre) mit isoliertem Aneurysma der A. iliaca communis (AIC, n = 1) und aorto-iliakalen Aneurysmata (n = 15) durch Implantation einer IBP (E-Iliac®, Jotec, Deutschland) behandelt. Primäre Endpunkte waren technischer Erfolg (kein Typ I oder III Endoleak der iliakalen Aneurysmata mit erhaltener Perfusion der ipsilateralen A. iliaca int.), 30-Tage-Überlebensrate und periprozedurale Komplikationen. Sekundäre Endpunkte umfassten kurzfristige Offenheitsraten der IBP und ischämische pelvine Komplikationen.

Ergebnisse:

Die Durchmesser der aortalen und iliakalen Aneurysmata maßen 56+/-7 bzw. 33+/-8 mm. Der technische Erfolg der Prozedur sowie die 30-Tage-Überlebensrate betrugen 100%. Die kontralaterale AII wurde bei 11/16 Patienten (68,8%) embolisiert, das Ostium anschließend überstentet. Periprozedurale Komplikationen wurden bei 2/16 Patienten beobachtet (12,5%): Aneurysma spurium der A. brachialis (n = 2), Makrohämturie (n = 1). Der Seitarm der IBP war nach einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum von 165 Tagen bei 15/16 Patienten (93,8%) offen: ein Seitarm mit Typ Ib Endoleak musste embolisiert worden. Ein Prothesenbeinverschluss (Tag 19) wurde operativ thrombektomiert. Endoleaks (Typ II) ohne Sackexpansion wurden bei Aneurysmata der Aorta (n = 8), AIC (n = 2) und AII (n = 2) beobachtet.

Schlussfolgerungen:

Die Behandlung iliakaler Aneurysmata mit der neuartigen Bifurkationsprothese ist sicher und ermöglicht die Aneurysmaausschaltung unter Erhalt der Beckenversorgung mit hoher technischer Erfolgsrate und hoher Offenheitsrate des iliakalen Seitarms. Langzeitergebnisse werden benötigt, um die Beständigkeit dieser frühen Ergebnisse zu bestätigen.