Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600279
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle der MRT in der postinterventionellen Bildgebung nach Mikrowellenablation der Lunge

B Kaltenbach
1   Goethe Uni Frankfurt, Radiologie, Frankfurt
,
A Roman
2   Uniklinik Frankfurt, Radiologie, Frankfurt
,
T Vogl
1   Goethe Uni Frankfurt, Radiologie, Frankfurt
,
N Nour-Eldin
1   Goethe Uni Frankfurt, Radiologie, Frankfurt
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation der diagnostischen Aussagekraft einer MRT der Lunge nach Behandlung von Lungenmetastasen mittels Mikrowellenablation.

Material und Methodik:

Bei 77 Patienten wurden 24 Stunden nach Mikrowellenablation pulmonaler Metastasen eine konstrastmittelverstärkte MRT der Lunge sowie eine CT durchgeführt. Die folgenden Frühkomplikationen wurden mit beiden Modalitäten bewertet: Pneumothorax, Pleuraerguss, Blutung, Weichteilverletzung. Zusätzlich wurden die Größe der Ablationszone, die Sichtbarkeit des behandelten Indextumors sowie der Sicherheitssaum bestimmt und der diagnostischer Wert hinsichtlich Rezidivrisiko mittels ROC-Kurven evaluiert. CT-Kontrolluntersuchungen wurden nach 3,6,12 und 24 Monaten durchgeführt.

Ergebnisse:

Im Vergleich zum Goldstandard CT betrug die Sensitivität und Spezifität der MRT bei der Erkennung eines Pneumothorax 60,6% bzw. 87%. Alle Pneumothoraces mit einer Saumbreite > 1 cm konnten mit der MRT detektiert werden. Blutung, Pleuraerguss und Weichteilverletzungen konnten allesamt zuverlässig mit der MRT beurteilt werden. Bei sichtbarem behandeltem Indextumor innerhalb der Ablationszone war es möglich den Sicherheitsabstand zum Ablationsrand direkt zu messen. Daraus folgte eine AUC für die T1 von 0,763 und für die CT von 0,782. Der Schwellenwert mit der höchsten Sensitivität für die T1 betrug < 0,25 cm (85%) und für die CT < 0,55 cm (90%). Bei nicht sichtbarem Indextumor innerhalb der Ablationszone wurde der Sicherheitssaum durch Subtraktion des Diameters der Metastase mit dem Diameter der Ablationszone abgeschätzt. Daraus folgte eine leicht schlechtere prognostische Vorhersagbarkeit für die T1 (AUC: 0,706; Schwellenwert: < 0,27 cm; Sensitivität: 82,17%) und die CT (AUC: 0,719; Schwellenwert: 0,62 cm; Sensitivität: 83,3%).

Schlussfolgerungen:

In der postinterventionellen Beurteilung von Mikrowellenablationen von Lungenmetastasen kann die MRT eine sinnvolle Ergänzung sein. Die Möglichkeit einer genaueren Evaluation des Ablationserfolges kann die Entscheidung zur Re-Intervention erleichtern.