Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600283
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation des Einflusses einer TACE auf die quantitative Leberfunktion mittels 13C-Methacetin-Atemtest (MBT) in Patienten mit HCC

J Kunz
1   Universitätsklinikum Würburg, Institut für diagnostische u. interventionelle Radiologie, Würzburg
,
O Götze
2   Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Würzburg
,
S Kleinbach
2   Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Würzburg
,
S Herz
1   Universitätsklinikum Würburg, Institut für diagnostische u. interventionelle Radiologie, Würzburg
,
T Bley
1   Universitätsklinikum Würburg, Institut für diagnostische u. interventionelle Radiologie, Würzburg
,
A Geier
2   Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Würzburg
,
R Kickuth
1   Universitätsklinikum Würburg, Institut für diagnostische u. interventionelle Radiologie, Würzburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Der Methacetin-Atemtest (MBT) ist ein nichtinvasiver Test zur Evaluation der hepatischen Funktionsreserve. Das Ziel dieser Studie war es, den Effekt einer transarteriellen Chemoembolisation (TACE) auf die Leberfunktion zu quantifizieren.

Material und Methodik:

Der MBT wurde bei 41 Patienten mit unresezierbarem HCC (alle BCLC B davon 35 Child Pugh Stadium A und 6 Stadium B, Alter 64.7 ± 3.1, BMI 28.9 ± 3.5 kg/m2, MELD 9.52 ± 2.6) prä- und postinterventionell (Tag 0, 1 und 3) durchgeführt. Für jede Testdurchführung wurden 75 mg 13C-Methacetin p.o. appliziert und anschließend das endexspiratorische 13C/12C–Verhältnis im Atem über 60 Minuten gemessen und die Ergebnisse als maximales 13C/12C-Isotopenverhältnis (DOBmax[‰]) und Isotopenwiederfindungsrate (PDRmax [%/h]) analysiert. Für die TACE wurde ein Gemisch aus 12 ml Lipiodol, 6 ml Kontrastmittel und 50 mg Epirubicin via Mikrokatheter appliziert, bis zur Tumorsättigung. Post-TACE wurde eine native Computertomografie (CT) zur Kontrolle durchgeführt. Mittels manueller Lebersegmentierung wurde das embolisierte Volumen u. Lebergesamtvolumen bestimmt. Zusätzliche Dichtemessungen wurden zur Differenzierung des voll- und teilembolisierten Lebervolumens herangezogen. Die Daten wurden mit einem gemischten linearen Modell und Korrelationsanalyse ausgewertet.

Ergebnisse:

An Tag 0 zeigte sich eine PDRmax [%/h] von 18.5 ± 1.5, welche über folgenden 72h signifikant abfiel (Tag 1:14.3 ± 1.0 und Tag 3: 14.0 ± 1.3). Ebenso fiel die DOBmax [‰] von 12.1 ± 1.0 an Tag 0 signifikant ab (Tag 1: 9.3 ± 0.7 und Tag 3: 9.06 ± 0.9). Eine statistisch signifikante Korrelation mit dem prozentual embolisierten Lebervolumen konnte nicht gezeigt werden.

Schlussfolgerungen:

Eine TACE geht mit einer deutlichen Reduzierung der hepatischen Funktion einher. Das Ausmaß der Reduzierung korreliert jedoch nicht mit dem embolisierten Lebervolumen.