Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600288
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation der 2D-Perfusions-Angiografie bei Patienten mit chronischer thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) vor und nach pulmonaler Ballonangioplastie (BPA)

S Maschke
1   Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
,
B Meyer
1   Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
,
M Hoeper
2   Medizinische Hochschule Hannover, Pneumologie, Hannover
,
K Olsson
2   Medizinische Hochschule Hannover, Pneumologie, Hannover
,
F Wacker
1   Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
,
J Hinrichs
1   Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation der Durchführbarkeit der 2D-Perfusions-Angiografie zur Quantifizierung von Perfusionsunterschieden vor und nach BPA.

Material und Methodik:

30 BPA-Sitzungen bei 16 Patienten (12w; 68.4 [77; 54.5] Jahre) mit insgesamt 99 intervenierten Pulmonalarteriensegmenten wurden mittels einer Nachverarbeitungstechnik zur Quantifizierung der vaskulären Flussverhältnisse anhand von digitalen Subtraktionsangiografien (DSA) evaluiert. Vor und nach BPA wurden DSA-Serien mit manueller Kontrastmittelapplikation, in gleicher Projektion und mit vergleichbarer Katheterpositon aufgenommen. An diesen wurde mittels korrespondierenden proximalen Referenz-ROIs (arterieller Einstrom) in der Pulmonalarterie und einem distalen Ziel-ROI im Lungenparenchym eine 2D-Perfusionsanalyse durchgeführt. Aus den Zeit-Dichte-Kurven wurden Time-to-peak (TTP), Peak-density (PD) und Area-under-the-curve (AUC) sowie Quotienten aus Referenz- und Parenchym-ROI (TTPParenchym/TTPEinstrom; PDParenchym/PDEinstrom; AUCParenchym/AUCEinstrom) vor und nach BPA berechnet. Die Differenzen der genannten Parameter wurden mit den Änderungen im Pulmonary-Flow-Grade-Score, einem visuell-basierten Score zur Einschätzung der Lungenperfusion, korreliert (paarweise Korrelation).

Ergebnisse:

Der Pulmonary-Flow-Grade-Score stieg signifikant (1 vs. 3; p < 0,0001). Entsprechend verkürzte sich das Verhältnis TTPParenchym/TTPEinstrom um etwa 12% (4,2 vs. 3,7 s; p < 0,0001), erhöhte sich die PDParenchym/PDEinstrom um etwa 46% (0,18 vs. 0,39; p < 0,0001) und vergrößerte sich die AUCParenchym/AUCEinstrom um etwa 36% (0,16 vs. 0,44; p < 0,0001). In der paarweisen Korrelation zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen den genannten Parametern und dem Pulmonary-Flow-Grade-Score (p < 0.0001).

Schlussfolgerungen:

Die 2D-Perfusions-Angiografie erlaubt eine quantitative Analyse der Lungenparenchymdurchblutung vor und nach BPA und hat das Potential das Therapiemonitoring der BPA zu verbessern.