Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600304
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ablationszonengeometrie von Leberherden nach Mikrowellenablation – Evaluation zweier Systeme unter Verwendung einer semi-automatischen Segmentierungssoftware

V Vo Chieu
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
F Wacker
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
C Rieder
2   Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS, Bremen
,
C Schumann
2   Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS, Bremen
,
H Ballhausen
2   Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS, Bremen
,
K Ringe
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

1. Vergleich der Ablationszonengeometrie nach CT-gesteuerter Mikrowellenablation (MWA) von Leberherden mittels zwei unterschiedlicher Ablationssysteme; 2. Evaluation einer semi-automatischen Segmentierungssoftware zum Vergleich der Ablationszonen.

Material und Methodik:

Die CT-Interventionen von 27 Patienten mit 40 Herden (HCC n = 17, CCA n = 3, Metastasen n = 20) wurden retrospektiv analysiert. Jeweils 20 Herde wurden mit einem 2,45 GHz (System 1) bzw. einem 915 MHz (System 2) MWA-System abladiert. Die Segmentierung der Ablationszonen und Berechnung des Elliptizitätsindex wurde unter Verwendung einer semi-automatischen Software durchgeführt (SAFIR; Software Assistant for Interventional Radiology). Zur Validierung der Softwareberechnungen wurden die Ergebnisse (Maximal- und Minimaldurchmesser, Elliptizitätsindex) mit denen manueller Messungen verglichen (Pearson-Korrelation, Mann-Whitney-U-Test).

Ergebnisse:

Die manuell gemessenen, maximalen transversalen Durchmesser betrugen im Mittel 32 mm (System 1) und 27 mm (System 2). Manuelle und semi-automatische Messungen korrelierten sehr gut für den maximalen (r = 0,83, p < 0,0001) und mäßig für den minimalen transversalen Durchmesser (r = 0,46, p = 0,003). Die mit System 1 erzeugten Ablationszonen hatten im Vergleich zu System 2 einen signifikant niedrigeren Elliptizitätsindex (1,17 ± 0,23 vs. 1,86 ± 0,51, p < 0,0001) in der nicht-automatischen Analyse, wobei ein Elliptizitätsindex von 1 eine vollkommen sphärische Ablationszone anzeigte. Diese Ergebnisse korrelierten gut mit denen der Softwareauswertung (r = 0,79, p < 0,0001).

Schlussfolgerungen:

Das 2,45 GHz Mikrowellen-Ablationssystem erzielte im Vergleich zum 915 MHz-System eine deutlich sphärischere Ablationszone. Die Messungen der Ablationszonengeometrie mittels SAFIR korrelieren gut mit den manuellen Messungen. Zusatzinformationen, welche durch die Software geliefert werden, könnten im Rahmen der Planung und Durchführung komplexer Ablationen hilfreich sein, was es gilt in prospektiven Studien zu prüfen.