Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600316
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diffusionsgewichtete MRT und FDG PET-CT in der Diagnostik des mediastinalen Lymphoms bei Kindern: Erlaubt der Apparent-Diffusion-Coefficient (ADC) die Dignitätsbestimmung mediastinaler Raumforderungen?

M Stoffels
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
J Herrmann
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
M Groth
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
C Berliner
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
S Klutmann
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
G Adam
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
M Regier
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation des Stellenwertes der diffusionsgewichteten echoplanaren Bildgebung (DWI) mit ADC-mapping zur Differenzierung benigner und maligner mediastinaler Raumforderungen und Bestimmung der Stoffwechselaktivität des mediastinalen Lymphoms bei pädiatrischen Patienten in Korrelation mit der Glukoseutilisation des Tumors in der 18F-FDG PET-CT.

Material und Methodik:

16 Patienten im Alter von 14,1 ± 4 Jahren und gesichertem Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphom wurden jeweils vor Therapiebeginn mittels DWI-MRT und 18F-FDG PET-CT untersucht. Die Gesamtzahl aller untersuchter mediastinaler Lymphknoten betrug 104. Die DWI erfolgte an einem 3T-MRT mit folgenden Parametern: TR/TE 2000/66 ms; FOV 425 mm; Schichtdicke 4 mm; b-Werte 0, 25, 50, 75, 150, 500 und 900. Durch das Platzieren einer den gesamten Tumor umgebenden Region-of-interest (ROI) wurden der minimale (ADCmin), mittlere (ADCmean) und maximale ADC (ADCmax) sowie der minimale und mittlere SUV (SUVmean und SUVmax) durch 2 unabhängige Radiologen bestimmt. Die Ergebnisse von DWI und 18F-FDG PET-CT wurden basierend auf der separaten Analyse jedes einzelnen Lymphknotens statistisch mittels Pearson-Korrelationskoeffizient verglichen.

Ergebnisse:

Der Vergleich zwischen ADCmin und SUVmax zeigte eine statistisch signifikante inverse Korrelation (r = 0,91; p = 0,02), die Gegenüberstellung von ADCmean und SUVmean wies jedoch keine Signifikanz auf (r = 0,37; p = 0,51). Insgesamt zeigten maligne Lymphknoten beim Hodgkin-Lymphom eine höhere Traceraufnahme im 18F-FDG PET-CT und einen niedrigeren mittleren ADC-Wert als beim Non-Hodgkin-Lymphom.

Schlussfolgerungen:

In unserem Patientenkollektiv zeigten die minimalen ADC-Werte einen höheren Tumormetabolismus an, welches durch die korrespondierende 18F-FDG PET-CT bestätigt wurde, und erlauben somit eine Unterscheidung benigner und maligner Raumforderungen. Bei Kindern mit mediastinaler Lymphommanifestation sollte die DWI mit ADC-Messung als ein zusätzliches, strahlungsfreies diagnostisches Werkzeug in der Erst- sowie Verlaufsdiagnostik Verwendung finden.