Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600317
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MR-Lungenperfusion bei 12-jährigen Kindern nach operierter Zwerchfellhernie

M Weis
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
T Schaible
2   Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Neonatologie, Mannheim
,
K Neff
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
S Schoenberg
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
C Henzler
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Im Alter von zwei Jahren zeigen Kinder nach operierter Zwerchfellhernie (CDH) ein ipsilaterales Perfusionsdefizit. Diese Studie soll die Frage beantworten, ob im Alter von 12 Jahren weiterhin ein Perfusionsdefizit nachweisbar ist.

Material und Methodik:

Zehn Patienten im Alter von 12 Jahren (11,7 ± 1,2 Jahre) wurden nach operierter linksseitiger CDH mittels dynamischer Kontrastmittel gestützter Perfusions-MRT (3Tesla, Magnetom TimTrio, Siemens Healthineers GmbH, Erlangen, Deutschland) untersucht. Der pulmonale Blutfluss (PBF), das pulmonale Blutvolumen (PBV) und die mittlere Transitzeit (MTT) wurden auf Basis einer pixelweisen Dekonvolution (UMM perfusion, OsiriX plug-in) errechnet. Die mittleren Perfusionswerte der ipsi- und kontralateralen Lunge wurden mittels gepaartem t-Test verglichen.

Ergebnisse:

Der PBF ist ipsilateral signifikant gegenüber der kontralateralen Seite vermindert (45,5 ± 26,3 ml/100 ml/min vs. 72,2 ± 29,0 ml/100 ml/min; p = 0,0019). Das PBV ist ipsilateral ebenso geringer als kontralateral (3,4 ± 2,2 ml/100 ml vs. 5,2 ± 1,9 ml/100 ml; p = 0,0053). Bei der MTT zeigen sich keine Seitenunterschiede (p = 0,20).

Schlussfolgerungen:

Mittels Perfusions-MRT kann im Alter von 12 Jahren weiterhin ein Perfusionsdefizit der ipsilateralen Lunge nach CDH nachgewiesen werden. Somit kann mithilfe der Perfusions-MRT das fortbestehende funktionelle Defizit der pulmonalen Gefäße visualisiert und quantifiziert werden. Eine Verlaufskontrolle scheint demnach sinnvoll und sollte im Rahmen einer intensivierten Nachsorge erfolgen.