Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600318
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bestimmung von effektiver Dosis in Fluoroskopie-gesteuerten pädiatrischen abdominalen Interventionen mittels Rando-Alderson Phantomen

M Wildgruber
1   Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
,
R Müller-Wille
2   Institut für Rötngendiagnostik, Universitäsklinikum Regensburg, Regensburg
,
H Goessmann
3   Institut für Rötngendiagnostik, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg
,
W Uller
4   Institut für Röntgendiagnostik, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg
,
W Wohlgemuth
4   Institut für Röntgendiagnostik, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel der Studie ist die detaillierte Berechnung der effektiven Dosis für pediatrische interventionelle Eingriffe der Leber in einem Phantommodel vor und nach der Adjustierung von dosisrelevanten Aufnahmeparametern.

Material und Methodik:

Die einzelnen Organdosen wurden in drei anthropomorphen Rando-Alderson-Phantomen gemessen, die Kinder verschiedenen Alters/Gewichtes repräsentieren (Neugeborenes 3.5 Kg, Kleinkind 10 Kg, Kind 19 Kg). Kollimiert wurde auf die Region des Oberbauches, um typische abdominelle Interventionen wie PTCD Anlagen zu repräsentieren. Fluoroskopie Akquisitionen wie auch Digitale Subtraktionsangiografien wurden im anterior-posterior Strahlengang aufgenommen. Die Aufnahmen wurden an einer State of The Art Angiografie Anlage mit digitalem Flachdetektorsystem durchgeführt. Die effektive Dosis wurde direkt mittels multiplen, in die Phantome integrierten Thermolumineszenz Dosimetern gemessen. Im Anschluss an die Phantommessungen wurden die Dosiswerte (Hauteintrittsdosis sowie Dosisflächenprodukt) in einem pädiatrischen Patientenkollektiv vor und nach Anpassung des Dosisparameter bestimmt.

Ergebnisse:

Die effektive Dosis lag für alle Phantome unter 0.1mSv pro Minute Fluorskopie und unter 1mSv pro Minute DSA, bei einer Bildrate von 2/s. Die Absenkung der Detektoreintrittsdosis ermöglichte im Phantommodel eine Absenkung der effektiven Dosis von 12 bis 27% für die Fluoroskopie, sowie 22 bis 63% für die Akquisition von DSA Serien. Gleichermaßen konnten die Organdosen speziell für strahlensensible Organ um über 50% gesenkt werden. In der pädiatrischen Patientenpopulation konnte gleichermaßen die Hauteintrittsdosis sowie das Dosisflächenprodukt signifikant reduziert werden.

Schlussfolgerungen:

Die Adjustierung, respektive weitere Absenkung von Parametereinstellung, die vom Hersteller für pädiatrische Interventionen vorgegeben werden, ermöglichen eine relevante Senkung der effektiven Dosis im Phantommodel und bietet gleichermaßen erhebliches Einsparpotential für pädiatrische Interventionen im klinischen Alltag.