Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600347
Vortrag (Wissenschaft)
Molekulare Bildgebung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation praktischer Hindernisse in der Beurteilung der 68Ga-PSMA PET/CT bei 55 Patienten: Physiologische Tracerverteilung und inzidenteller Uptake

J Kirchner
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
B Schaarschmidt
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L Sawicki
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
P Heusch
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
H Hautzel
2   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Nuklearmedizin, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Buchbender
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Evaluation der physiologischen 68Ga-PSMA Verteilung sowie eines fokalen oder diffusen 68Ga-PSMA Uptakes in nicht-Prostatakarzinom assoziierten Prozessen.

Material und Methodik:

Es wurde eine retrospektive Analyse von 55 Patienten durchgeführt, die eine 68Ga-PSMA PET/CT Untersuchung bei Prostatakarzinom (49) oder Nierenzellkarzinom (6) erhalten hatten. Die 68Ga-PSMA PET/CT wurde durch zwei unabhängige Radiologen bezüglich eines physiologischen sowie eines inzidentellen 68Ga-PSMA Uptakes ausgewertet. In den Organen und Läsionen mit 68Ga-PSMA Uptake wurden die SUVmax und SUVmean gemessen. Als Referenzstandard dienten radiologische, klinische und histopathologische Nachsorgeuntersuchungen.

Ergebnisse:

Ein homogener 68Ga-PSMA Uptake zeigte sich bei allen Patienten in den Tränendrüsen (SUVmax 15.7 ± 7.2), Parotiden (SUVmax 24.4 ± 8.1), Submandibulardrüsen (SUVmax 26.7 ± 7.1), Stimmbändern (SUVmax 8.4 ± 3), Nieren (SUVmax 66.4 ± 25.4) sowie im Waldeyer'schen Rachenring (SUVmax 10.4 ± 4.3) und in der Leber (SUVmax 8.2 ± 2.5), Milz (SUVmax 10.9 ± 3.9) sowie dem Pars descendens duodeni (SUVmax 17.6 ± 8.9). Bei 36/55 Patienten (65%) zeigte sich ein homogener Uptake im Colon descendens (SUVmax 10.6 ± 9.2) und bei 20/55 Patienten (36%) im Rektum (SUVmax 3.7 ± 1.1). Ein 68Ga-PSMA Uptake der Schilddrüse (SUVmax 4.5 ± 1.2) zeigte sich bei 22% der Patienten sowie bei 21% der Patienten in der Synovia der Knie (SUVmax 2.9 ± 0.2). Darüber hinaus wurde bei einem Patienten ein 68Ga-PSMA Uptake des rechten Os iliums aufgrund einer fibrösen Dysplasie nachgewiesen (SUVmax 7.7).

Schlussfolgerungen:

Ein regelmäßiger 68Ga-PSMA Uptake zeigt sich in den Tränen- und Speicheldrüsen sowie Stimmbändern, Waldeyer'schen Rachenring, Leber, Milz, Nieren und verschiedenen Teilen des Magen-Darm-Traktes. Darüber wurde ein unspezifischer Traceruptake der Schilddrüse und der Synovia der Knie nachgewiesen. Ein inzidenteller Uptake, wie bei der fibrösen Dysplasie, findet sich auch bei nicht-Prostatakarzinom assoziierten Prozessen.