Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600352
Vortrag (Wissenschaft)
Molekulare Bildgebung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bildgebung der Großgefäßvaskulitis im kontrastgehobenen FDG PET/CT – Welche Bildgebungsparameter eignen sich zur Aktivitätsbeurteilung in Zusammenschau mit den Entzündungswerten?

S Olthof
1   Eberhard Karls Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
P Krumm
1   Eberhard Karls Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
J Jenes
2   Eberhard Karls Universität Tübingen, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen
,
T Xenitidis
2   Eberhard Karls Universität Tübingen, Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie, Tübingen
,
K Nikolaou
1   Eberhard Karls Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
C la Fougère
3   Eberhard Karls Universität Tübingen, Nuklearmedizin und Klinische Molekulare Bildgebung, Tübingen
,
C Pfannenberg
1   Eberhard Karls Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
N Schwenzer
1   Eberhard Karls Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
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Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluierung visueller und quantitativer Bildgebungsparameter im kontrastangehobenen FDG PET/CT bei unbehandelten Großgefäßvaskulitis-Patienten hinsichtlich Interreader Übereinstimmung und Korrelation mit Inflammationsmarkern.

Material und Methodik:

Durchführung einer retrospektiven Analyse von 17 Großgefäßvaskulitis-Patienten, die vor Therapieeinleitung ein kontrastangehobenes FDG PET/CT erhielten und über Entzündungswerte (CRP, BSG) verfügten. Zwei Radiologen werteten verblindet 7 Gefäßregionen pro Patient aus (A. carotis, subclavia, axillaris, Aorta thorakalis und abdominalis, Ilakal- und Beckengefäßachse). Die visuelle PET Analyse erfolgte nach Meller1 (Werte 0 – 3 je nach FDG-Aufnahme im Gefäß im Verhältnis zur FDG-Aufnahme der Leber) bzw. für das CT nach Hata2 (Werte 1 – 5, 1: Äste des Aortenbogens, 2: Aorta thorakalis, 3: Aorta descendens und abdominalis 4: Aorta abdominalis 5: Aorta thorakalis und abdominalis). Die quantitative PET-Evaluierung umfasste Quotienten aus SUVmax oder SUVavg des betroffenen Gefäßabschnitts zur FDG-Aufnahme in Leber, rechten Vorhof und Vena jugularis interna. Die quantitative CT Evaluierung wurde anhand der mittleren Gefäßwanddicke zum Gefäßdiameter durchgeführt. 1Meller et al., EJNMMI. 2003, 2Hata et al., Int J Cardiol. 1996

Ergebnisse:

CRP-Werte korrelierten mit dem visuellen PET bei beiden Radiologen (ρ jeweils 0,640 und 0,541). Die höchste Korrelation zu Entzündungswerten wies das quantitative PET bei Verwendung der Leber als Referenzgewebe auf (BSG ρ 0,681 und 0,652; CRP ρ 0,708 und 0,738). Zwischen Entzündungsparametern und visueller bzw. quantitativer CT-Auswertung ergaben sich keine Korrelationen. Die Interreader Übereinstimmung variierte von K 0,341 (quantitative CT) bis zu K 0,826 (höchster SUVavg Gefäß/höchster SUVavg Leber).

Schlussfolgerungen:

Aufgrund der hohen Interreader Übereinstimmung und der starken Korrelation zu den Entzündungswerten stellt das quantitative PET eine zuverlässige Methode zur Aktivitätsbeurteilung der Großgefäßvaskulitis im Gegensatz zur CT-Bildgebung dar.