Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600359
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation der suszeptibilitätsgewichteten Magnetresonanztomografie zur Beurteilung von Wirbelkörperfrakturen

S Böker
1   Radiologie Charité, Berlin
,
L Adams
1   Radiologie Charité, Berlin
,
B Hamm
1   Radiologie Charité, Berlin
,
M Makowski
1   Radiologie Charité, Berlin
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation von suszeptibilitätsgewichteter Magnetresonanztomografie (SWMR) zur Beurteilung von Wirbelkörperfrakturen im Vergleich zur Computertomografie (CT) und Projektionsradiografie als Referenzstandard.

Material und Methodik:

Von 42 Patienten mit Wirbelkörperfrakturen wurde eine Magnetresonaztomografie (MRT) der Wirbelsäule mit einer suszeptibilitätsgewichteten und T1-gewichtete Sequenz sowie eine T2- und/oder TIRM- gewichteten Sequenzen durchgeführt. 99 Frakturen konnten detektiert werden, wovon es sich bei 49 um frische und bei 50 um ältere handelte. Als Referenzstandard lagen bei 61 der Frakturen eine CT und bei allen anderen eine projektionsradiografische Aufnahme vor. Die Hinterkantenbeteiligung sowie die Sichtbarkeit einer Frakturline und einer Kortikalisstufe wurden in den unterschiedlichen Sequenzen, CT und Projektionsradiografie bewertet. Außerdem erfolgte die Messung der Hinterkantenverlagerung.

Ergebnisse:

Die Sensitivität der SWMR in Bezug auf die Hinterkantenverlagerung und die Sichtbarkeit der Frakturlinie und der Kortikalisstufe war höher als in T1-, T2- und TIRM-gewichteter MRT. Im Vergleich zur CT konnten insbesondere die Frakturline und die Kortikalisstufe bei der SWMR besser erkannt werden als in den übrigen MRT-Wichtungen (Sensitivität Frakturline: SWMR 83%, T1w 16%, T2w 20%, TIRM 0%; Sensitivität Kortikalisstufe: SWMR 91%, T1w 63%, T2w 50%, TIRM 36%), die Spezifitäten der einzelnen Wichtungen unterschied sich nur gering (96%-100%). Für die Verlagerung der Hinterkante nach dorsal zeigte sich zwischen CT und SWMR eine stärkere Korrelation als zwischen CT und den anderen MRT-Wichtungen (SWMR R2 = 0,93; T1w R2 = 0,82; T2w R2 = 0,67; TIRM R2 = 0,32).

Schlussfolgerungen:

Die SWMR ist eine verlässliche Methode zur Beurteilung der Hinterkantenverlagerungen sowie zur Detektion von Frakturline und Kortikalisstufe bei Wirbelkörperfrakturen mit einer höheren Sensitivität der Detektion und einer besseren Korrelation des Ausmaßes der Hinterkantenverlagerung als T1-, T2- und TIRM- gewichtete MRT.