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DOI: 10.1055/s-0037-1600368
MRT-basierte, semi-quantitative Analyse des Kniegelenks eignet sich zur Vorhersage der Implantation von Knie-Totalendoprothesen
Publication History
Publication Date:
23 March 2017 (online)
Zielsetzung:
Ziel dieser Fall-Kontroll-Studie war zu untersuchen, ob morphologische Parameter des semi-quantitativen, MRT-basierten Whole-Organ Magnetic Resonance Imaging Scores (WORMS) die operative Einbringung von Knie-Totalendoprothesen (K-TEP) 4 – 7 Jahre später vorhersagen können.
Material und Methodik:
Aus der Osteoarthritis Initiative (OAI) wurden 309 Patienten ausgewählt, darunter 81 Patienten, bei denen 4 – 7 Jahre nach Studieneinschluss eine operative, rechtsseitige K-TEP erfolgte. Diesen wurden mittels Gruppen-Matching 228 Kontrollpatienten zugeordnet. Die Ausgangs-3T-MRT-Aufnahmen von allen 309 Patienten wurden von einem Radiologen hinsichtlich morphologischer Knieveraenderungen mittels des WORMS semi-quantitativ evaluiert. Zur statistischen Analyse kamen konditionale, logistische Regressionsmodelle zum Einsatz.
Ergebnisse:
Patienten mit und ohne erfolgter K-TEP waren hinsichtlich ihres Ausgangsalters, BMIs, Geschlechts, Kellgren-Lawrence-Scores und ihres Arthrose-Risikoprofils vergleichbar (Alter: 63,3 ± 8,0 vs. 63,7 ± 8,1; BMI: 29,0 ± 4,5 vs. 29,4 ± 4,6; 27% männlich; P > 0,05). Zwischen Studieneinschluss und Implantation der K-TEP lagen im Schnitt 2018 ± 325 Tage. Es zeigte sich, dass ein Gelenkerguss im Ausgangs-MRT signifikant mit einer um 145% erhöhten Odds Ratio (OR) für die Implantation einer K-TEP 4 – 7 Jahre später assoziiert war (P = 0,003), während Knochenmarksödeme im medialen Femur mit einer 65% erhöhten OR einhergingen (P = 0,000). Für Knorpelläsionen fanden sich je nach Kompartment 14 – 37% erhöhte OR für eine spätere, operative K-TEP (Medialer Femur: OR = 1,37 (CI 95% 1,21 – 1,56), P = 0,000; Patella: OR = 1,29 (CI 95% 1,10 – 1,50), P = 0,001; Laterale Tibia: OR = 1,14 (CI 95% 1,00 – 1,31), P = 0,057).
Schlussfolgerungen:
Die WORMS-basierte Auswertung von Knie-MRTs liefert klinisch wertvolle Informationen über das patientenindividuelle Risiko einer künftigen Knie-TEP. Insbesondere das Vorhandensein eines Gelenkergusses, eines Knochenmarködems im medialen Femur oder von Knorpelläsionen erweisen sich als besonders bedeutsam.