Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600380
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Differenzierung der Zusammensetzung von Thromben in der Spektral-Detector Computertomografie

J Borggrefe
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
J Kottlors
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
M Mirza
2   Neuravi Ltd., Clinical Research, Galway, Ireland
,
V Maus
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
C Kabbasch
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
V Neuhaus
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
N Abdullayev
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
D Maintz
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
A Mpotsaris
1   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Untersuchung der Differenzierbarkeit von Thromben mit variierendem Anteil an roten Blutkörperchen (RBC) in der Spektral-Detector Computertomografie (SDCT).

Material und Methodik:

Je fünf ovine Thromben mit 3 (n = 15) unterschiedlichen, histologisch gesichterten Anteilen an RBC (0%-RBC (Fibrin), 36%-RBC, 99%-RBC, Neuravi-Ltd., Ireland). Drei Versuchsreihen (V1-V3): V1) DLCT nativ in Plastikröhrchen mit NaCl, V2) 5 Minuten nach Exposition mit 1:50 Dilution von Accupaque-350 (GE-Healthcare, USA) und V3) nach drei Tagen mit KM-Exposition. Auswertung der Thrombusdichte in konventionellen, virtuell monoenergetischen und virtuell nativen Rekonstruktionen (VNC) der SDCT durch drei geblindete Untersucher ausgewertet.

Ergebnisse:

In V1 ließen sich die drei Thrombustypen in der konventionellen CT differenzieren (Fibrin 23.6 ± 1.1, 36%-RBC 34.9 ± 1.6, 99%-RBC 46.7 ± 1.6 (Mittelwert HU ± SD)). Hingegen konnten die Thromben mittels konventionellen Rekonstruktionen in der frühen Phase nach KM-Exposition (V2) nicht differenziert werden (Fibrin 108.5 ± 7.8, 36%-RBC 105.3 ± 3.5, 99%-RBC 104.8 ± 3.8). Nach prolongierter KM-Exposition (V3) zeigten die Fibrinthromben eine zunehmende Dichte (Fibrin 163.6 ± 3.6, 36%-RBC 138.3 ± 4.1, 99%-RBC 109.6 ± 5.4, je Δp < 0.01 zu V1). Es bestand eine lineare Korrelation zwischen dem RBC-Anteil und der nativ gemessenen Dichte sowie hierzu invers eine lineare Korrelation zwischen dem Fibrin-Anteil und der Dichte nach Kontrastmittelexposition. Im nativen Scan und der VNC (V2/V3) zeigten die Thrombustypen keine Überlappung der gemessenen Dichte (je Δp < 0.0001).

Schlussfolgerungen:

SDCT erlaubt die Differenzierung histologisch definierter Blutgerinnsel vor und nach Kontrastmittelexposition. Hierbei korrelieren native Dichte und VNC-Dichte der Thromben mit dem RBC-Anteil. Hingegen korreliert der prozentuale Fibrinanteil mit der Kontrastmittelaufnahme der Thromben nach prolongierter Exposition. Mit diesen kombinierten Bildinformationen könnte zukünftig die Thrombuszusammensetzung in der CT-Schlaganfalldiagnostik bestimmt werden.