Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600402
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Cerebrale Natrium (23Na)-Bildgebung in Migränepatienten

M Ong
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
A Schmidt
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
S Konstandin
2   Fraunhofer Institut, Bremen
,
J Benrath
3   Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Mannheim
,
P Eisele
4   Universitätsmedizin Mannheim, Neurologische Klinik, Mannheim
,
L Schad
5   Universitätsmedizin Mannheim, Computer Assisted Clinical Medicine, Mannheim
,
S Schönberg
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
,
S Haneder
6   Universitätsklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Evaluation der 23Na-Konzentrationen in Subgruppen von Patienten mit klinisch manifester Migräne.

Material und Methodik:

In dieser prospektiven Studie wurden 12 Patienten eingeschlossen (alle weiblich, Durchschnittsalter 34J), die klinisch hinsichtlich einer Migräne evaluiert wurden und einen Fragebogen bzgl. Krankheitsbeginn, Dauer, Intensität, Häufigkeit der Attacken und begleitenden Aura ausgefüllt haben. Die Patienten erhielten eine cerebrale 23Na-MRT bei 3.0T. Die folgenden Sequenzen wurden mittels einer doppelresonanten (23Na/1 H) Kopfspule akquiriert: eine T1 MP-RAGE-Sequenz als anatomische Referenz, sowie eine 3D-Dichte-angepasste, radiale Gradienten-Echo-Sequenz für die 23Na-Bildgebung. Die 23Na-Sequenzen wurden anhand der MP-RAGE rekonstruiert, welches eine direkte Ko-Registrierung von region-of-interests (ROI) erlaubte. Die ROIs wurden innerhalb folgender anatomischer Regionen platziert: Liquor, graue und weiße Substanz (GS/WS), Hirnstamm und Kleinhirn. Externe 23Na-Referenzphantome mit 5% und 2% Agar-Gel und einer 23Na-Konzentration von 154 und 50 Millimol wurden verwendet, um die 23Na-Gewebekonzentrationen zu berechnen. Der Kendall Tau und Wilcoxon-Rangsummentest wurden für die statistische Analyse verwendet.

Ergebnisse:

Signifikante Unterschiede in 23Na-Konzentrationen bei Patienten mit und ohne begleitende Aura konnten innerhalb der WS und anteriorem Liquor beobachtet werden (p < 0,05). Moderate bis gute Korrelationen konnten zwischen Zeitintervall zur letzten Migräneattacke und 23Na-Konzentrationen in anteriorem Liquor, sowie zwischen Krankheitsbeginn und 23Na-Konzentrationen in GS, posteriorem Liquor, Hirnstamm und Kleinhirn (r ≥0,4) beobachtet werden. Darüber hinaus zeigten Schmerzintensität und 23Na-Konzentrationen in GS, Liquor und Hirnstamm eine moderate Korrelation (r = 0,4 – 0,5).

Schlussfolgerungen:

Die cerebrale 23Na-Bildgebung hat das Potenzial zwischen verschiedenen Subgruppen einer Migräne zu differenzieren und Informationen über intraindividuelle Schmerzintensitäten zu offenbaren.