Einfluss der Embolisate auf den Anstieg der proangiogenen VEGF-Level im Serum nach TACE

Zielsetzung:

Bei der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) zur Behandlung intrahepatischer Tumore werden u.a. Lipiodol, drug eluting beads (DEB) und degradable starch microspheres (DSM) als Embolisate eingesetzt. Sie unterscheiden sich wesentlich in Dynamik und Verlauf der verursachten Gefäßokklusion. Ischämie verursacht eine unerwünschte Freisetzung verschiedener proangiogener Faktoren, wie z.B. VEGF (vascular endothelial growth factor), verknüpft mit einer Begünstigung des Tumorprogress. Daher wurde der Einfluss des Embolisats auf die VEGF-Level im Serum nach TACE untersucht.

Material und Methodik:

Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) wurden für die TACE in eine von drei Gruppen (Lipiodol, DEB, DSM) randomisiert. Die VEGF-Level im Serum wurden vor TACE, 24 Stunden nach TACE und 1 Monat nach TACE bestimmt. Eine statistische Signifikanz wurde bei p < 0,05 angenommen. Das Votum der Ethikkommission lag zu Untersuchungsbeginn vor.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 30 TACE an 22 Patienten beobachtet. Nach 24 Stunden waren die VEGF-Level bei Lipiodol auf 164%, bei DEB auf 114% und bei DSM auf 121% gestiegen. Nach 4 Wochen betrugen die Level 170% für Lipiodol, 123% für DEB und 124% für DSM. Lediglich der Anstieg bei Lipiodol war sowohl nach 24 Stunden als auch nach 4 Wochen statistisch signifikant (p < 0,05) erhöht gegenüber dem Ausgangsniveau.

Schlussfolgerungen:

Der Anstieg des proangiogenen VEGF im Serum bei DEB und DSM als Embolisat bei TACE liegt deutlich unter dem des weltweit meistgenutzten Lipiodol. Um die pro-onkogene Wirkung der verursachten Ischämie zu reduzieren bietet bereits die Auswahl des richtigen Embolisates einen wirkungsvollen Ansatzpunkt. Ob dies und die mögliche zusätzliche Verwendung von VEGF-Antikörpern sich tatsächlich in einem Überlebensvorteil für die Patienten niederschlägt, bleibt in weiteren Studien zu prüfen.