Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600429
Vortrag (Wissenschaft)
Strahlenschutz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die aktualisierten diagnostischen Referenzwerte (DRW) des Bundesamtes für Strahlenschutz: Einbettung in ein automatisches CT-Dosismanagementsystem und Auswirkungen auf die klinische Praxis

E Appel
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
P Kröpil
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Aissa
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
N Heinzler
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Thomas
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Boos
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) aktualisierte 2016 die diagnostischen Referenzwerte (DRW, jeweils CTDIvol und DLP) für die diagnostische Computertomografie (CT). Ziel dieser Studie war die Einbindung dieser neuen DRW in ein bestehendes automatisches Dosismonitoring-System und die Evaluation der klinischen Konsequenzen.

Material und Methodik:

Die aktualisierten DRW wurden in eine implementierte Dosismonitoring Software (DoseIntelligence®, Pulmokard, Herdecke) eingebunden und sämtliche CT-Protokolle den neuen DRW zugeordnet. Anschließend erfolgte eine initiale Analyse der eigenen CT-Dosiswerte in Relation zu den DRW. CT-Protokolle, welche eine systematische Überschreitung der DRW zeigten, wurden als klinische Konsequenz umgestellt (LWS: 120 kV, 150 mAs vorher/80 mAs nachher; Becken 100 kV, 196/147; Mittelgesicht 120 kV, 125/100). Anschließend erfolgte eine erneute Auswertung im Hinblick auf die aktualisierten DRW.

Ergebnisse:

31954 CT-Untersuchungen mit 349 CT-Protokollen zwischen 01/2016 und 11/2016 wurden analysiert. Bei der initialen Analyse betrug der durchschnittliche CTDIvol 61% und DLP 63% der neuen DRW. Systematische Überschreitungen fanden sich in der CT Becken (CTDIvol 112%/DLP 105%), der CT LWS (157%/172%) und der CT Gesichtsschädel (105%/149%). Nach der Protokollumstellung lagen die durchschnittlichen Dosiswerte bei 80%/85% (Becken) und 62%/62% (LWS) der neuen DRW. Eine Referenzwertüberschreitung im Hinblick auf das DLP für die CT des Gesichtsschädels persistierte (88%/121%). Eine Überschreitung der empfohlenen Scanlange (15,6 ± 3,4 cm; BfS: 10 cm) wurde aus klinischen Gründen beibehalten.

Schlussfolgerungen:

Die Implementierung der 2016 aktualisierten DRW in die klinische Routine und konsekutive Anpassung von CT-Protokollen kann durch Einbindung in ein automatisches CT-Dosismmanamgementsystem zuverlässig durchgeführt werden. Klinische Anforderungen erfordern in unserem Institut eine systematische Überschreitung der DRW des Mittelgesichtes.