Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600442
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Time to exhale: Evaluierung des diagnostischen Mehrwerts von Thorax CT Untersuchungen in Expiration bei Patienten mit COPD – Ergebnisse der CType Studie

J Gawlitza
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie, Mannheim
,
J Michels
2   Universitätsmedizin Mannheim, 1. medizinische Klinik, Mannheim
,
M Borggrefe
2   Universitätsmedizin Mannheim, 1. medizinische Klinik, Mannheim
,
S Schönberg
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie, Mannheim
,
I Akin
2   Universitätsmedizin Mannheim, 1. medizinische Klinik, Mannheim
,
J Saur
2   Universitätsmedizin Mannheim, 1. medizinische Klinik, Mannheim
,
F Trinkmann
2   Universitätsmedizin Mannheim, 1. medizinische Klinik, Mannheim
,
T Henzler
1   Universitätsmedizin Mannheim, Institut für klinische Radiologie, Mannheim
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Die leitliniengerechte Diagnostik der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) basiert neben klinischen Kriterien primär auf dem spirometrischen Nachweis einer Atemwegsobstruktion. Hierdurch wird jedoch die komplexe Pathophysiologie der COPD nur unzureichend abgebildet. Während die quantitative Computertomografie (qCT) in Inspiration bereits evaluiert wurde ist der zusätzliche diagnostische Nutzen von qCT Untersuchungen in Exspiration nur unzureichend untersucht. Ziel dieser prospektiven Studie war die systematische Evaluierung von qCT Untersuchungen des Thorax in maximaler Inspriation, maximaler Expiration sowie deren delta Werte im Vergleich zu Lungenfunktionsparametern.

Material und Methodik:

46 Patienten mit bekannter COPD erhielten eine Bodyplethysmografie sowie zwei native dosisoptimierte Thorax CT Untersuchungen in maximaler In- bzw. Exspiration an einem Dual-Source-Scanner der 3. Generation (Somatom Force). Im Anschluss wurden Lungenvolumen (Vol), mittlere Lungendichte (MLD), Emphysemanteil (LAV) sowie ein Dichtedistributionsparameter (FWHM) berechnet. Diese qCT-Parameter aus In-, Exspiration und delta-Werten wurden mit sieben Lungenfunktionsparametern korreliert.

Ergebnisse:

In der Inspiration ließen sich schwache bis moderate Korrelationen des Vol, der MLD und des LAV mit der Lungenfunktion nachweisen. Diese konnten durch Hinzunahme der Exspirationsaufnahmen signifikant gesteigert werden (p < 0,05). Die FWHM korrelierte ausschließlich in den qCT-Parametern der Exspiration sowie den delta-Werten signifikant. Die übrigen delta-Werte korrelierten noch stärker mit den Lungenfunktionsparametern.

Schlussfolgerungen:

Exspirationsaufnahmen bieten gegenüber den etablierten Inspirationsaufnahmen zusätzliche diagnostische Informationen bei Patienten mit COPD. Nebst stärkerer Korrelationen, erlaubt der Scan in Exspiration die Berechnung der delta-Werte. Diese delta-Parameter zeigten noch stärkere Zusammenhänge mit den Lungenfunktionswerten und sollten auf ihren potentiellen Zusatznutzen weiter evaluiert werden.