Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600463
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Subdifferenzierung von intermediären Läsionen (PI-RADS 3) in der multiparametrischen Prostata-MRT

N Hansen
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
B Koo
2   Addenbrooke's University Hospital, Department of Radiology, Cambridge, UK
,
A Warren
3   Addenbrooke's University Hospital, Department of Pathology, Cambridge, UK
,
C Kastner
4   Addenbrooke's University Hospital, Department of Urology, Cambridge, UK
,
T Barrett
2   Addenbrooke's University Hospital, Department of Radiology, Cambridge, UK
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Wir untersuchten ob intermediäre Läsionen (PI-RADS 3) in der multiparametrischen Prostata-MRT mittels Analyse der T2- und Diffusionsgewichteten Bildeigenschaften weiter subdifferenziert werden können um die daraus folgende Entscheidung für oder gegen eine Biopsie zu erleichtern.

Material und Methodik:

143 Männer hatten eine mpMRT mit intermediärem Befund nach PIRADS. Alle erhielten eine transperineale MR/US Fusions-Biopsie mit im Median 26 Stanzen von 2013 – 2015. Die Biopsie-Daten wurden innerhalb einer prospektiven MR basierten transperinealen Biopsie-Datenbank erfasst. 2 Radiologen mit 2 und 7 Jahren Erfahrung in der Prostata-MRT-Befundung führten eine geblindete retrospektive Zweit-Befundung jeder PI-RADS 3 Läsion durch, bewerteten diese anhand verschiedener T2- und Diffusionsgewichteten Bildeigenschaften und gaben eine Empfehlung ab zu „benötigt Biopsie“ oder „benötigt keine Biopsie“. Der positive prädiktive Wert (PPW) für das Vorliegen eines signifikanten Karzinoms mit GS 7 – 10 (± 95% Konfidenzintervall) wurde berechnet für die jeweilige Biopsieempfehlung und mittels Exact Fisher Test verglichen.

Ergebnisse:

Insgesamt waren 61 (43%) der Biopsien maligne, mit GS 7 – 10 in 30 (21%) Fällen. Bildeigenschaften wie Form, Berandung, Homogenität und Diffusionseinschränkung beeinflussten signifikant den PPV, abhängig von der Lokalisation der Läsion in Transitions- oder Peripherer Zone. Bei der Biopsieempfehlung stimmten die Zweit-Befunder in 62% (89/143) der Fälle überein. Mit „benötigt keine Biopsie“ (n = 66) lag der PPW für ein Karzinom mit GS 6 – 10 bei 0.21 (± 0.10), mit „benötigt Biopsie“ (n = 77) bei 0.61 (± 0.11); p = 0.0001. Der PPW für ein Karzinom mit GS 7 – 10 betrug mit „benötigt keine Biopsie“ 0.08 (± 0.07) und mit „benötigt Biopsie“ 0.32 (± 0.10); p = 0.0003.

Schlussfolgerungen:

Die Identifizierung bestimmter Bildmerkmale sowie eine subjektive Biopsieempfehlung durch einen erfahrenen Radiologen kann dabei helfen den PPW für PI-RADS 3 Läsionen zu steigern und zu entscheiden welche Patienten eine Biopsie benötigen.