Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600489
Poster (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vorhersage des Ausheilens von Pseudarthrosen einer Extremitätenfraktur mithilfe klinischer Scores, des kontrastverstärkten Ultraschalls (CEUS) und der dynamischen kontrastverstärkten MRT (DCE-MRT)

M Weber
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
T Bruckner
2   Universität Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg
,
G Schmidmaier
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg
,
H Kauczor
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
C Fischer
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Prospektive Beurteilung, ob die dynamische kontrastverstärkte MRT (DCE-MRT) und der kontrastverstärkte Ultraschall (CEUS) die Konsolidierung einer Pseudarthrose (PA) nach einer Revisionsoperation vorhersagen können.

Material und Methodik:

Die Vaskularisierung innerhalb des PA-Spalts wurde präoperativ bei 205 Patienten (im Mittel: 51,5 Jahre, 76 Frauen) mit einer im CT nachgewiesenen PA einer Extremitätenfraktur vor einer Revisionsoperation und 6, 12, 26, sowie 52 und mehr Wochen postoperativ quantifiziert. Die mittels 3-Tesla DCE-MRT unter i.v. Gabe von Gadotersäure und einer ROI-Analyse ermittelten Signalintensitätszeitkurven wurden anhand der umgebenden gesunden Muskulatur normiert und die PA in gut oder schlecht vaskularisiert eingeteilt. Eine entzündliche Genese der PA wurde mittels mikrobiologischer Kulturen des resezierten PA-Gewebes überprüft. Zusätzlich wurden 43 Patienten (46,8 Jahre, 14 Frauen) mittels CEUS nach i.v. Bolusgabe von 2,4 ml Schwefelhexafluorid-Mikrobläschen untersucht. Die Fähigkeit, eine knöcherne Konsolidierung in der CT vorherzusagen, wurde für Parameter des CEUS und der DCE-MRT sowie für den Body-Mass-Index (BMI) und das Non-Union Scoring System (NUSS) mittels ROC-Analyse bewertet.

Ergebnisse:

103 der 169 im Verlauf verfügbaren Patienten (61%) zeigten schließlich eine Heilung der PA und diese PA hatten eine bessere Vaskularisierung als jene PA ohne Konsolidierung zur 6 (p = 0,023), 12 (p = 0,025) und 26 (p = 0,009) Wochen Verlaufskontrolle (Sensitivität/Spezifität der DCE-MRT nach 26 Wochen: 75/87%, Falschklassifikationsrate: 19%). 50% aller PA konsolidierten innerhalb von 14 Monaten. Ein niedriger BMI (p = 0,041) und NUSS (p < 0,0001) waren mit einer Konsolidierung im Verlauf assoziiert. Der CEUS detektierte präoperativ erhöhte Perfusionskinetiken in Infekt-PA (n = 16/43, Rise Time (p = 0,024), Time-to-Peak (p = 0,011), Sensitivität/Spezifität: 93/65%).

Schlussfolgerungen:

Die DCE-MRT prädiziert 26 Wochen postoperativ die Konsolidierung einer PA und präoperativ sind CEUS, NUSS und BMI prognostisch wichtig.