Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600492
Poster (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Charakterisierung von Milchglastrübung bei Patienten mit chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie im Vergleich zur pulmonalen Hypertonie anderer WHO-Klassifikation mittels Dual-Energy CT

J Leifheit
1   Universitätsklinikum Justus-Liebig-Universität Gießen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Gießen
,
R Moritz-Tugral
1   Universitätsklinikum Justus-Liebig-Universität Gießen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Gießen
,
G Krombach
1   Universitätsklinikum Justus-Liebig-Universität Gießen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Gießen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Bestimmung typischer Veränderungen des Lungenparenchyms bei pulmonaler Hypertonie (pH) durch CT-Datensätzen des Dual-Energy-CT (DECT), sowie „Perfused Blood Volume“ (PBV)- und „Virtual Non-Contrast“ (VNC)-Rekonstruktionen.

Material und Methodik:

Es wurden 29 Patienten, davon 20 mit CTEPH (8 m, 12 w, 64J.) und 19 mit pH anderer Genese (10 m, 9 w, 69J.), mittels DECT bei 80 und 140 kV untersucht. Es wurden die Ausdehnung (Skala 0 – 4) und Ausprägung von Milchglastrübung (Skala 0 – 3),sowie die Perfusion in den PBV-Datensätzen (Skala 1 – 3) subjektiv bewertet. Der jeweilige Punktewert für Ausdehnung und Ausprägung wurde pro Patient zu einem Gesamtscore addiert. Die objektive Auswertung wurde durch HE-Messungen der hyper- und hypodensen Bereiche an jeweils identischen Positionen der drei Rekonstruktionen vorgenommen.

Ergebnisse:

Bei CTEPH lag der mittlere Score der Ausdehnung von Milchglastrübung bei 15,1 auf der rechten und 14 auf der linken Seite und bei 5,8 auf der rechten und 5,6 auf der linken Seite in der PH-Gruppe. Der mittlere Score der Ausprägung bei CTEPH lag bei 10,8 auf der rechten und 10 auf der linken Seite, während die Werte der PH-Gruppe mit 3,7 auf der rechten und 4 auf der linken Seite deutlich niedriger waren. Auch die farbcodierten Perfusionsbilder zeigten deutlich mehr Perfusionsunterschiede in der CTEPH-Gruppe.Beim Vergleich der verschiedenen Rekonstruktionen (PBV, VNC) konnte man Perfusionsdefekte, sowie hyperperfundierte Areale exakt zuordnen. Der Vergleich zwischen den beiden Gruppen in den hyperdensen und hypodensen Arealen zeigte signifikante Werte mit p < 0,0001 in allen hypodensen Arealen der drei Rekonstruktionen.

Schlussfolgerungen:

Durch den Vergleich von KM-CT- und PBV-Datensätzen konnten Milchglastrübungen aufgrund einer Hyperperfusion von solchen anderer Genese abgegrenzt und damit als spezifisches Zeichen für CTEPH erkannt werden. Bei der objektiven Messung ist es nötig hypodense und hyperdense Areale gezielt zu erkennen und die Bereiche getrennt zu untersuchen, um Unterschiede feststellen zu können.