Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600494
Poster (Wissenschaft)
Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontrastmittelsonografie (CEUS) als neues bildgebendes Verfahren in der Diagnostik von Muskelverletzungen: Vergleichende Analyse von konventioneller B-Bild-Sonografie, CEUS und MRT

R Heiß
1   Universitätsklinikum Erlangen, Diagnostische Radiologie, Erlangen
,
D Wildner
2   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
B Swoboda
3   Orthopädische Universitätsklinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Orthopädische Rheumatologie, Erlangen
,
K Gelse
4   Unfallchirurgische Abteilung, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
C Grim
5   , Unfallchirurgie und Orthopädie, Klinikum Osnabrück, Osnabrück
,
D Strobel
2   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
T Hotfiel
3   Orthopädische Universitätsklinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Orthopädische Rheumatologie, Erlangen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

"Bracco-Posterpreis" Die Graduierung des Schweregrades von Muskelverletzungen mithilfe bildgebender Verfahren ist die Grundvoraussetzung für die Einleitung einer stadien- und zielgerichteten Therapie. In der vorliegenden Studie wurde die diagnostische Wertigkeit der Kontrastmittelsonografie (CEUS) zur Beurteilung von Muskelverletzungen verschiedener Schweregrade im Vergleich zu etablierten bildgebenden Verfahren evaluiert.

Material und Methodik:

Insgesamt wurden 14 Patienten nach ereigneter indirekter Muskelverletzung an der unteren Extremität untersucht. Innerhalb von 24 – 48 Stunden nach Verletzungsereignis erfolgten eine konventionelle B-Bild-Sonografie sowie eine CEUS. Im unmittelbaren Anschluss an die Sonografie wurde eine MRT als „Goldstandard“ durchgeführt, um eine Graduierung der Verletzung vorzunehmen und das räumliche Ausmaß der Läsion als Referenzgröße zu bestimmen. Die Stadieneinteilung erfolgte nach der von Ekstrand et al. modifizierten, vierstufigen Peetrons-Klassifikation.

Ergebnisse:

Alle 14 Verletzungen konnten in der MRT sowie in der CEUS, jedoch nur 9 Verletzungen in der konventionellen Sonografie, detektiert werden. Sieben Muskelverletzungen wurden in der MRT als Grad I, vier als Grad II und drei als Grad III Verletzung eingeteilt. Die in der konventionellen Sonografie nicht detektierbaren Grad I Verletzungen stellten sich im CEUS alle als gut abgrenzbare, umschriebene Minderperfusionen dar. Diese korrelierten in ihrer räumlichen Ausdehnung mit dem korrespondierendem Ödemsignal in der MRT. Zudem zeigten sich in Abhängigkeit des Schweregrades signifikante Unterschiede in der erfassten Läsionsgröße zwischen der konventionellen Sonografie und der CEUS.

Schlussfolgerungen:

Die CEUS scheint ein zusätzliches sensitives Verfahren in der bildgebenden Diagnostik von akuten Muskelverletzungen zu sein. In unserer Studie zeigte sie sich in der Detektion von niedriggradigen Muskelverletzungen gegenüber der konventionellen Sonografie überlegen, was bisher ausschließlich der MRT vorbehalten war.