Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600496
Poster (Wissenschaft)
Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quantitative Perfusionsanalyse mittels Kontrastmittelsonografie (CEUS) zur Differenzierung eines aggressiven Prostatakarzinoms

S Marticorena Garcia
1   Charité, Institut für Radiologie, Berlin
,
J Schwabe
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
,
E Jung
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
,
T Fischer
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

‚Bracco Posterpreis‘ Ziel der Studie ist es den Verlauf der mittels Kontrastmittelsonografie (CEUS) gewonnenen Kontrastmittelkurve mithilfe einer quantitativen Perfusionsanalyse zu objektivieren und Parameter zu erheben, die für eine erhöhte Aggressivität (ab Gleason Score 4+3) und damit Behandlungsrelevanz von Prostatakarzinomen sprechen.

Material und Methodik:

170 Patienten mit Verdacht auf ein Prostatakarzinom unterzogen sich von 2012 bis 2015 einer MRT (Magnetresonanztomografie)-US (Ultraschall) fusionierten Stanzbiopsie der Prostata. Nach intravenöser Applikation des Ultraschallkontrastmittels SonoVue wurde der Kontrastmittelverlauf als DICOM-Clip auf einem high-end Ultraschallgerät (Aplio500, Toshiba) aufgezeichnet. Anschließend erhielten die Patienten eine randomisierte Biopsie bestehend aus einer systematischen 10-fach Biopsie und max. 2 gezielten Fusionsstanzen zur Ermittlung des Gleason Scores. Die quantitative Perfusionsanalyse erfolgte als verblindete Auswertung mit der Software VueBox (Bracco). Für die Auswertung markiert wurden 4 ROIs. ROI 1 liegt im Bereich der MRT-Fusion, während ROI 2 – 4 Referenzgewebe abgrenzt.

Ergebnisse:

Von 170 Patienten (Durchschnittsalter 66 Jahre) wurden 158 in die Auswertung einbezogen. Bei 26 dieser Patienten ergab die histologische Untersuchung einen aggressiven Karzinombefund (Gleason 4+3 oder höher), bei 49 einen risikoarmen Karzinombefund und bei 84 einen benignen Befund. Die Subgruppenanalyse ergab in Bezug auf das Peak Enhancement (PE), Wash-in und die Wash-out Rate einen signifikanten Unterschied zwischen aggressiv malignen und risikoarm malignen und benigner Läsionen (P < 0.05).

Schlussfolgerungen:

Die Parameter PE, Wash-in und Wash-out erlauben die Differenzierung aggressiver Prostatakarzinome von risikoarmen Malignomen bzw. benignen Befunden, wodurch diese gezielt identifiziert und therapiert werden können.