Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600501
Poster (Fortbildung)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Selektive Embolisation aortaler Seitenäste vor EVAR als Strategie zur Verhinderung relevanter Typ 2 Endoleaks

T Petersen
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
J Fuchs
2   Uniklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
K Bremicker
2   Uniklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
B Maiwald
2   Uniklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
T Kahn
2   Uniklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
M Moche
2   Uniklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Kurzfassung:

Ein Risiko der endovaskulären Aortenrekonstruktion (EVAR) ist die persistierende Perfusion des Aneurysmasacks (Endoleak). Typ 2 Endoleaks (T2EL) treten dabei in 6 – 42% der Fälle als Folge einer Flussumkehr in aortalen Seitenästen auf. Von den frühen T2EL zeigen 80% eine spontane Regression. Bestehen T2EL jedoch länger als 6 Monaten (5 – 33%), bilden sich nur noch 6% spontan zurück. Dabei sind nur die persistierende Endoleaks mit einem erhöhten Risiko für ein weiteres Aneurysmawachstum verbunden. Nach bereits durchgeführter EVAR kann die Embolisation der verantwortlichen Seitenäste jedoch zu äußerst komplexen und langwierigen Prozeduren führen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass eine systematische Embolisation der aortalen Seitenäste die T2EL-Rate deutlich reduziert. Allerdings verursacht nicht jeder Seitenast ein Endoleak. Mehrere Arbeitsgruppen haben Prädiktoren, bezogen auf die aortalen Seitenäste, für die Entstehung relevanter T2EL bestimmt: Die Anzahl der perfundierten Lumbalarterien (0 – 3: 13%; ≥6: 50%), der Durchmesser der Lumbalarterien (> 2 – 2,4 mm) und die Offenheit und der Durchmesser der A. mesenterica inferior (> 3,8 mm) sind relevante Parameter.

Lernziele:

Die systematische prä- oder periprozedurale Embolisation von aortalen Seitenästen bei geplanter EVAR reduziert das Auftreten von klinisch relevanten Typ 2 Endoleaks. Dabei lassen sich die relevanten Seitenäste anhand weniger Parameter identifizieren und dann gezielt embolisieren.