Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600507
Poster (Fortbildung)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Befallsmuster bei malignen lymphoproliferativen Erkrankungen der Nieren

A Beeskow
1   Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Kinderradiologie, Leipzig
,
L Leifels
2   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
J Fahnert
2   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
A Bach
3   MLU Halle, Klinik für Diagnostische Radiologie, Halle
,
M Beimler
2   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
A Surov
2   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Kurzfassung:

Die renale Manifestation maligner lymphoproliferativer Erkrankungen ist die zweithäufigste extranodale Manifestation. In Autopsiestudien wird sie mit einer Inzidenz von 34 – 62% beschrieben, in der Bildgebung jedoch mit nur 3 – 8%. Sie zeigt bildmorphologisch vier sehr unterschiedliche Befallsmuster, die von anderen Differentialdiagnosen abgegrenzt werden müssen. Allen gemeinsam ist, dass sie sich in der nativen Bildgebung iso- oder leicht hyperdens darstellen und als hypovaskularisierte Tumoren kein signifikantes KM- Enhancement zeigen. Die häufigste Form ist die Manifestation als multiple oder solitäre Rundherde. Ebenfalls häufig auftretend ist die perirenale Infiltration. Das Lymphom ummauert die Niere und breitet sich entlang des Urogenitaltraktes aus, ohne diesen zu infiltrieren. Ein selteneres Befallsmuster ist die, häufig bilaterale Nephromegalie. Hier wird das renale Interstitium von lymphoproliferativen Zellen infiltriert, was sich in einer Nephromegalie mit verminderter Mark-Rindendifferenzierung äußert. Das letzte Befallsmuster stellt die perihiläre Infiltration dar, hier infiltriert das Lymphom das Nierenbeckenkelchsystem sowie die ableitenden Harnwege und ummauert die renalen Gefäße.

Lernziele:

Die renale Manifestation maligner lymphoproliferativer Erkrankungen geht automatisch mit einer Ann-Arbor Klassifikation Stadium IV einher. Dies ist für den Patienten und seine Prognose von entscheidender Bedeutung, daher ist es für den Radiologen wichtig, die unterschiedlichen Befallsmuster zu kennen. Die vier verschiedenen Befallsmuster, die solitäre oder multiple Herd-Manifestation, die perirenale Infiltration, die Nephromegalie und die perihiläre Infiltration müssen erkannt und von anderen Differentialdiagnosen abgegrenzt werden.