Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(04): 406-429
DOI: 10.1055/s-0037-1601529
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Studienvorstellung: In vitro Blutflussvolumen- Messung in der Fetalblut-perfundierten Nabelschnurvene mittels der Softwareprogramme von GE E10 (BT 16), Philips EPIQ 7 (Release 1.4.1) und der PixelFlux-Methode

D Nawrath
1   Universitätsklinikum Halle: Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin. Zentrum für Fetalchirurgie
,
G Seliger
1   Universitätsklinikum Halle: Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin. Zentrum für Fetalchirurgie
,
T Scholbach
2   Leipzig: Praxis für Kinder- und Jugendheilkunde sowie Praxis für funktionelle Ultraschalldiagostik bei Kinder und Erwachsenen
,
M Tchirikov
1   Universitätsklinikum Halle: Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin. Zentrum für Fetalchirurgie
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Publication History

Publication Date:
06 April 2017 (online)

 

Fragestellung:

Ultraschall ist heutzutage aus unserer täglichen klinischen Arbeit besonders in der Betreuung von Patientinnen mit einer Risikoschwangerschaft nicht mehr wegzudenken. Dies gilt insbesondere für die Dopplersonografie in graviditate. Standartmäßig wird bei Diagnosen wie z.B. einer fetalen Wachstumsrestriktion der Dopplerbefund in der Entscheidung Prolongation vs. Entbindung neben anderen Fetalparametern (entsprechend der TRUFFLE- Study) als Entbindungskriterium mit einbezogen. Auch der Blutfluss in der Vena umbilicalis ist ein Prädiktor für fetales Outcome, welcher im klinischen Alltag bisher wenig Beachtung findet. Daher stellt sich die Frage nach der Validität, Reliabilität und Objektivität verschiedener, eben im Klinikalltag, eingesetzter Softwaremethoden (GE E10 (BT 16), Philips EPIQ 7 (Release 1.4.1) und der PixelFlux-Methode) zur Bestimmung der Blutflussvolumengeschwindigkeit [ml/min] in der Vena umbilicalis.

Methodik:

Unter optimalen „in vitro“ Bedingungen wird an einer in Fruchtwasserersatzlösung frei schwingenden Nabelschnur, welche mithilfe einer Umwälzpumpe Fetalblut perfundiert wird, das zuvor entsprechend dem Gestationsalter bestimmte und an der Umwäzpumpe eingestellte Blutflussvolumen mit den oben genannten Softwareprogrammen nacheinander durch 3 Untersucher gemessen. Anschließend erfolgt an der gleichen Nabelschnur mit dem noch eingestellten Perfusionsvolumen eine Auslieterung zur Erhebung des tatsächlichen (wahren) Blutflussvolumenwerts.

Ergebnisse:

Nach positivem Votum der Ethikkommission wird die Studie zeitnah am UKH gestartet.

Schlussfolgerung:

Nach Auswertung der Daten soll dasjenige Softwareprogramm für in „vivo“ Studien weiter genutzt und entwickelt werden, welches die Validität, Reliabilität und Objektivität am besten wiederspiegelt, sodass in Zukunft der Parameter „Blutflussvolumen in der Vena umbilicalis“ in Kombination mit dem Pulsatilitätsindex der A. umbilicalis als „venös-arterieller Index“ in der präpartalen Beurteilung des fetalen Outcoms im Hinblick auf Prolongationsentscheidungen z.B. bei fetaler Wachstumsrestriktion etabliert werden kann.