Rofo 2017; 189(S 01): S1-S140
DOI: 10.1055/s-0037-1602600
Nachtrag Poster-Ausstellung (Wissenschaft)
Bildverarbeitung/IT/Software/Gerätetechnik/Qualitätsmanagement
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostisches Potenzial der Clear-Read CT-Software in der präoperativen CT-Detektion und Differenzierung pulmonaler Rundherde

I Papageorgiou
1   Südharz Klinikum Nordahusen, Insitut für Radiologie, Nordhausen
,
A Wagner
2   Südharz Klinikum Nordahusen, Insitut für Radiologie, Nordahusen
,
U Teichgräber
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Friedrich Schiller Universität Jena, Abteilung für Experimentelle Radiologie, Jena
,
S Winzler
4   Südharz Klinikum Nordhausen, Institut für Radiologie, Nordhausen
,
D Predel
2   Südharz Klinikum Nordahusen, Insitut für Radiologie, Nordahusen
,
A Malich
2   Südharz Klinikum Nordahusen, Insitut für Radiologie, Nordahusen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
11 April 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Die Differenzierung von pulmonalen Rundherden anhand von CT- Bildern bleibt eine Herausforderung und erfordert oft eine Biopsie. Ziel: Bewertung der Genauigkeit der Clear read™ CAD-Software (Riverain) auf Basis von CT-detektierten, histologisch gesicherten pulmonalen Rundherden aus unserem Klinikum.

Material und Methodik:

Wir überprüften 50 Rundherde (30 maligne, 20 benigne) von 50 Patienten. Die CAD- Analysen erfolgten auf Basis der Weichteil- und Lungenfensterung (WF/LF) in 3 mm Schichtdicke mit Clear Read™ CT (V1) und Clear Read™ CT vessel suppression (V2).

Ergebnisse:

V1 fand im LF 33/50 bzw. im WF 34/50 Rundherden und V2 fand im LF 32/50 Rundherden bzw. im WF 31/50 Rundherden, was einer Sensitivität von 66% bzw. 68% (LF/WF) in V1 und 64% bzw. 62% in V2 entspricht, mit einer falsch negativen Rate von 0.34 bzw. 0.32/pt (LF/WF) in V1 und 0.36 bzw. 0.38/pt in V2. Clear read™ detektierte sowohl die benignen als auch die malignen Rundherde, ggf. mit einer Präferenz für die benignen Rundherde (P < 0,01; X2- Test). Die malignen Läsionen zeigten allerdings eine enge Dichtenverteilung. Mittels ROC Analyse konnte die Detektionsschwele für malingnen Herde bei -148.50 HU und 50 ml errechnet werden (V1 WF). Hierunter wurden maligne Rundherde mit einer Sensitivität von 91.18% bzw. 82.35% und einer Spezifität von 83.33% detektiert. Die V2 und die LF Rekonstruktion ergaben ähnliche Ergebnisse. Die Dignität der falsch positiven (FP) Markierungen hat sich mit V2 trotz der integrierten Gefäßsuppression nicht modifiziert; die Mehrheit der FP (ca. 50%) entsprach Verdichtungen und in nur 5% Gefäßanschnitten, unabhängig vom Rekonstruktionskernel und CAD-Version.

Schlussfolgerungen:

Mit einer Sensitivität von ca. 65 – 68% ist das Clear read™ für eine „standalone“ Rundherdendetektion nicht geeignet. Die schnelle Errechnung des Volumens und der Dichte der Rundherde, welche mit einer signifikanten Korrelation für Malignität einhergehen, könnte für die Selektion der biopsiebedürfigen Läsionen bei Multifokalität nützlich sein.