Rofo 2017; 189(S 01): S1-S140
DOI: 10.1055/s-0037-1602607
Nachtrag Poster-Ausstellung (Wissenschaft)
Ganzkörperdiagnostik/Kohortenstudien
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Radiale VIBE-Sequenz in der pädiatrischen Bildgebung: Evaluation der diagnostischen Wertigkeit

N Stanescu
1   Universitätsklinikum Ulm, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
H Cario
2   Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ulm
,
M Beer
3   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
S Schmidt
3   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 April 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Die radiale VIBE (rVIBE, Radial Volume Interpolated Breathhold Examination) stellt eine neue Technik der MR-K-Raum-Auslesung dar, um artefaktarmes und dennoch hochauflösendes Bildmaterial zu erhalten. Anhand von Untersuchungen verschiedener Körperregionen bei Kindern (3T MRT) soll die diagnostische Wertigkeit der rVIBE im Gegensatz zu herkömmlich akquirierten VIBE- Sequenzen beurteilt werden.

Material und Methodik:

Insgesamt wurden 29 Kinder zwischen 1 und 17 Jahren in die retrospektive Studie eingeschlossen. Zusätzlich zur herkömmlichen VIBE wurde auch eine rVIBE erstellt. Das Untersuchungsvolumen erstreckte sich auf verschiedene Körperregionen wie Schädel (n = 2), Hals (n = 1), Thorax (n = 13), Ober- und Mittelbauch (n = 11), Unterbauch und Becken (n = 1) sowie Wirbelsäule (n = 1). Die Bilddatensätze wurden von fünf erfahrenen Radiologen unabhängig voneinander befundet und die diagnostische Wertigkeit anhand einer 5-stufigen likelihood-Skala quantifiziert. Hierbei wurden folgende Beurteilungskriterien berücksichtigt: allgemeiner Bildeindruck, Auftreten von Artefakten, Abgrenzbarkeit der Organkonturen, Abgrenzbarkeit des Gefäßsystems und Abgrenzbarkeit einer evt. Pathologie.

Ergebnisse:

In allen Körperregionen konnten Vorteile der radialen gegenüber der herkömmlichen VIBE-Sequenz festgestellt werden, was sich insbesondere im Bereich des Thorax auch als statistisch signifikant erwies. Hier ergaben sich mittlere Bewertungs-Scores für den allgemeinen Bildeindruck mit 2,1 für die rVIBE versus 2,5 für die herkömmliche Sequenz (p = 0,032), dem Auftreten von Artefakten mit einem mittleren Bewertungsscore von 2,3 versus 2,8 (p = 0,001) und der Abgrenzbarkeit von Organkonturen mit 2,2 versus 2,4 (p = 0,034).

Schlussfolgerungen:

Die radiale VIBE-Sequenz kann in der pädiatrischen Bildgebung durch geringere Artefakte und verbesserte Abgrenzbarkeit von Organkonturen zu einer signifikanten Steigerung der Bildqualität führen, insbesondere im Bereich des artefaktanfälligen Thorax.