Rofo 2017; 189(S 01): S1-S140
DOI: 10.1055/s-0037-1602617
Nachtrag Poster-Ausstellung (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Multicenterstudie: Radiologische Befunde bei primären Brustsarkomen

S Wienbeck
1   Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Göttingen
,
H Meyer
2   Universitätsklinikum Halle, Klinik und Poliklinik für Radiologie, Halle
,
A Herzog
3   Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena
,
S Nemat
4   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg Saar
,
A Teifke
5   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
W Heindel
6   Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
,
F Schäfer
7   Universität Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
S Kinner
8   Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
M Müller-Schimpfle
9   Klinikum Frankfurt Höchst, Institut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Frankfurt am Main/Höchst
,
A Surov
10   Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 April 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Es wurden die unterschiedlichen radiologischen Befunde bei Patienten mit primärem Brustsarkomen (PBS) evaluiert.

Material und Methodik:

In einer retrospektiven klinischen Studie erfolgte eine Datenbankrecherche an 10 deutschen radiologischen Instituten im Zeitraum von 2000 bis 2011. Alle histopathologisch gesicherten Befunde von PBS wurden in die Studie eingeschlossen. Es lagen bei 31 Patienten (33 Läsionen) Mammographien und bei 24 Patienten (24 Läsionen) Sonographien der Brust vor. Bei 10 Patienten (14 Läsionen) war eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust durchgeführt worden. Sämtliche erhobenen Brustbefunde wurden anhand des BI-RADS® Atlas (5th edition) klassifiziert und mittels deskriptiver Statistik ausgewertet.

Ergebnisse:

Es konnten 42 Frauen (mittleres Alter 62,0 Jahre, 30 – 86 Jahre) in die Studie eingeschlossen werden. In allen Fällen lag ein schmerzloser Tastbefund vor. Mammographisch fand sich überwiegend ein hyperdenser, irregulärer (53,3% [16/30]) oder ovalärer (30,0% [9/30]) Herdbefund mit unscharfer (73,3% [22/30]) oder mikrolobulierter (10% [3/30]) Randbegrenzung. Assoziierte Verkalkungen waren sehr selten (3,3% [1/30]). Sonographisch konnten häufig irreguläre (79,2% [19/24]) und echoarme (62,5% [15/24]) Herdbefunde mit unscharfer Randbegrenzung (79,2% [19/24]) und dorsaler Schallauslöschung (79,2% [19/24]) gesehen werden. Im MRT zeigten sich ebenfalls irregulär begrenzte Herdbefunde (81,8% [9/11]), die in der Kinetik einen schnellen initialen Signalanstieg und ein verzögertes wash-out aufwiesen.

Schlussfolgerungen:

PBS weisen keine pathognomonischen Merkmale in der Bildgebung auf und können prinipiell ein invasives Karzinom nachahmen. Das MRT der Brust ist im Rahmen der weiteren Bildgebungsdiagnostik hilfreich. Bei einem irregulär oder ovalär konfiguriertem Herdbefund mit unscharfer oder mikrolobulierter Randbegrenzung, sollte differentialdiagnostisch an das Vorliegen eines PBS gedacht werden.den.