Rofo 2017; 189(S 01): S1-S140
DOI: 10.1055/s-0037-1602623
Nachtrag Poster-Ausstellung (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prognostische Bedeutung fokaler Knochenmarksläsionen bei Patienten mit multiplem Myelom vor und nach allogener Stammzelltransplantation

J Mosebach
1   DKFZ, Radiologie, Heidelberg
,
S Shah
2   Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin V, Heidelberg
,
N Fard
2   Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin V, Heidelberg
,
H Goldschmidt
3   Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin V, Heidelberg
,
S Schönland
2   Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin V, Heidelberg
,
U Hegenbart
2   Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin V, Heidelberg
,
H Schlemmer
1   DKFZ, Radiologie, Heidelberg
,
S Delorme
1   DKFZ, Radiologie, Heidelberg
,
J Hillengass
2   Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin V, Heidelberg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 April 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Mittels Ganzkörper-MRT vor und nach allogener Stammzelltransplantation (SZT) sollen Prädiktoren des Überlebens von Patienten mit multiplem Myelom untersucht werden.

Material und Methodik:

Insgesamt 79 Patienten mit multiplem Myelom (mind. Stadium 2 nach Salmon und Durie) erhielten eine GK-MRT bei 1,5T vor allogener STZ, 63 davon nach erfolgter Therapie. Die Tumorlast wurde anhand der Anzahl Myelom-typischer Läsionen bestimmt, definiert als korrespondierende fokale T1w-hypointense, sowie T2wTIRM hyperintense Signalveränderungen mit einer Größe > 5 mm. Die statistische Analyse beinhaltete uni- und multivariate Cox-Regressionsmodelle. Der Log-rank-Test wurde für die Berechnung des Einflusses der fokalen Läsion auf die Überlebenszeit genutzt.

Ergebnisse:

Patienten mit fokalem Infiltrationsmuster nach erfolgter Therapie hatten ein geringeres Progressionsfreies-Überleben (PFS; HR 2,52; p = 0,035) und Gesamtüberleben (OS; HR 3,8; p = 0,032) als Patienten ohne fokale Tumorläsionen. Prognostisch ungünstig war zudem eine höhere Anzahl an Läsionen zum vergleichbaren Zeitpunkt (OS: Baseline HR 1,02; p = 0,013 und Follow-up HR 1,04; p = 0,009). Die 5-Jahresüberlebensrate betrug 31% für Patienten mit fokaler Knochenmarksinfiltration und 74% für Patienten ohne fokale Läsionen (Log-rank p = 0,02).

Schlussfolgerungen:

Ein höheres Progressionsrisiko und geringeres Gesamtüberleben fand sich für Patienten mit mindestens einer suspekten Läsion, so dass diese von einer kontinuierlichen Konsolidierungstherapie profitieren könnten. Zur Detektion dieser prognostisch relevanten Läsionen, kann die GK-MRT vor und nach allogener SZT empfohlen werden.