Rofo 2017; 189(S 01): S1-S140
DOI: 10.1055/s-0037-1602626
Nachtrag Poster-Ausstellung (Wissenschaft)
Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intraoperativer Kontrastmittelultraschall (CEUS) zur Steuerung und Erfolgskontrolle von intraoperativen Radiofrequenzablationen während elektiver Lebertumoroperationen

N Platz Batista da Silva
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
P Wiggermann
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
M Scherer
2   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg
,
M Hornung
2   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg
,
E Jung
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 April 2017 (online)

 

Zielsetzung:

„Bracco Posterpreis“ Ziel der Studie war es, das Potential des intraoperativen Kontrastmittelultraschalls (io-CEUS) zum Monitoren von intraoperativen Radiofrequenzablationen (io-RFA) und zur unmittelbaren postinterventionellen Erfolgskontrolle zu evaluieren, welche während elektiver Lebertumoroperationen durchgeführt wurden.

Material und Methodik:

Retrospektive Analyse von digital gespeicherten Ultraschalldaten von 14 Patienten mit 20 Leberläsionen, die zwischen 02/2011 und 03/2016 im Rahmen einer elektiven Lebertumoroperation eine zusätzliche intraoperative RFA erhielten. Io-CEUS wurde mittels Bolusinjektionen von bis zu 15 ml Sulfurhexaflourid-Mikrobläschen und 20 ml NaCl in einen zentralen Venenkatheter durchgeführt. Die Kontrastmittelkinetik von Leberläsionen wurde prä- und postinterventionell während arterieller, portalvenöser und Spätphase analysiert. Die Sondenplatzierung zur Durchführung einer io-RFA erfolgte im Doppelbildmodus mit B-Bild und io-CEUS. Pro Läsion erfolgten bis zu 3 Zyklen über max. 14 min. bei 100 – 180 °C. Eine avaskuläre Nekrose unmittelbar postinterventionell wurde als vollständige Ablation gewertet. Zur Kontrolle des io-CEUS-Befundes wurden die CT- und MRT-Befunde im 3-Monats-Follow up herangezogen.

Ergebnisse:

14 Patienten (im Mittel 60,7 Jahre, 11 männlich, 3 weiblich) mit 20 malignen Leberläsionen (0,4 – 3 cm, im Mittel 1,59 cm) wurden in die Studie eingeschlossen. Eine unmittelbar postinterventionelle Kontrolle der io-RFA ergab in 17/20 Fällen eine avaskuläre Nekrose nach 1 Zyklus (85% primäre Erfolgsrate) und in 3 Fällen eine Restvaskularisation, so dass weitere Zyklen bis zum Erreichen einer avaskulären Nekrose angeschlossen wurden. Im Follow up mittels CT und/oder MRT ergaben sich in den behandelten Arealen in keinem Fall Hinweise für einen Tumorrest oder -Rezidiv.

Schlussfolgerungen:

Intraoperativer CEUS ist eine geeignete und effektive Methode, um eine io-RFA während Lebertumoroperationen zu steuern und eine unmittelbar postinterventionelle Erfolgskontrolle durchzuführen.