Rofo 2017; 189(S 01): S1-S140
DOI: 10.1055/s-0037-1602636
Nachtrag Poster-Ausstellung (Fortbildung)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CT-Diagnostik und interventionelle Therapieoptionen von Endoleaks nach EVAR

K Bremicker
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
B Maiwald
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
J Fuchs
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
M Moche
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
T Kahn
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
,
T Petersen
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
11 April 2017 (online)

 

Kurzfassung:

Die Mehrheit abdomineller Aortenaneurysmen werden mittlerweile endovasculär mittels Stentgraft-Implantation (EVAR) therapiert. Bei bis zu 44% der EVAR besteht eine persitierende Perfusion des Aneurysmasacks (Endoleak), welche zum weiteren Aneurysmawachstum mit Stentgraftdislokation oder Ruptur führen kann. Die Diagnostik erfolgt mittels kontrastmittelgestütztem Ultraschall (CEUS), mehrphasiger Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Neben der Detektion ist aufgrund unterschiedlicher therapeutischer Konsequenzen vor allem die genaue Klassifikation der Endoleaks entscheidend. Endoleaks Typ I und III zeichnen sich durch direkte Übertragung des arteriellen Drucks auf die Aneurysmawand aus und sind meist mit deutlicher Größenzunahme und erhöhtem Rupturrisiko assoziiert. Sie bedürfen daher dringlicher interventioneller Therapie z.B. mittels perkutaner transluminaler Angioplastie (PTA), Verlängerung des Stents oder Implantation eines Cuffs. Typ II Endoleaks sind mit bis zu 30% am häufigsten und resultieren aus einer Flussumkehr in den Lumbalarterien oder der Arteria mesenterica inferior (AMI). Interventionelle Therapie ist wegen des harmloseren Verlaufs nur bei weiterer Größenzunahme des Aneurysmasacks notwendig, dann aber sehr komplex und aufwendig. Ursächliche Gefäße können mittels Sondierung über Kollateralen (z.B. Riolan-Anastomose) oder über eine Sondierung des Aneurysmasacks mit einem Katheter zwischen Stentgraft und Aneurysmawand gezielt embolisiert werden. Auch eine perkutane Direktpunktion des perfundierten Aneurysmasacks mit anschließender Embolisation ist möglich. Endoleaks Typ IV und V sind mit den aktuellen Stentgrafts zu Raritäten geworden und bedürfen gleichfalls nur einer Therapie bei Größenprogess des Aneurysmasacks.

Lernziele:

  • Klassifikation der Endoleaks (Typ I-V) und Kenntnis der Dringlichkeit der Endoleak-Behandlung abhängig vom Typ

  • Darstellung interventioneller Therapieoptionen der Endoleak-Typen mit Bildbeispielen (CT/Angiographie)