Suchttherapie 2017; 18(S 01): S1-S72
DOI: 10.1055/s-0037-1604605
Symposien
S-27 Neue Medien in der Prävention und Behandlung von Suchterkrankungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

App-gestützte Behandlung Suchterkrankter Personen

O Scheibenbogen
1   Anton Proksch Institut, Wien
,
M Ziegler
1   Anton Proksch Institut, Wien
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. August 2017 (online)

 

Einleitung:

Der technologische Fortschritt im Bereich mobiler Endgeräte wie Laptops, Tablets und vor allem der Smartphones macht auch vor dem Gesundheitsbereich und im Speziellen vor dem Suchtbereich nicht halt. Derzeit gibt es eine Vielzahl von Gesundheitsapps von kommerziellen Anbietern zur Behandlung bzw. Prävention der SUDs. Die Behandlung suchterkrankter Personen – unabhängig davon, ob mit oder ohne digitaler Unterstützung – ist jedoch ausschließlich durch facheinschlägige Einrichtungen bzw. Suchttherapeuten durchzuführen.

Methodik:

Der Vortrag beschäftigt sich einerseits mit der sehr lückenhaft bestehenden Literatur, diskutiert Chancen und Risiken und stellt andererseits eine Studie über ein eigenentwickeltes Programm für Android Smartphones (MATTT) vor. Das inkludierte Benachrichtigungssystem erlaubt dem Betroffenen, kontinuierlich die Vorteile der Abstinenz und die Nachteile der Sucht zu reflektieren und bietet aus lernpsychologischer Sicht ideale Bedingungen zur Verinnerlichung rückfallpräventiver kognitiver Elemente. Weitere zahlreiche Funktionen wie beispielsweise ein digitaler Rückfallpass, ein Social Hub (Forum) sowie ein Kommunikationstool für Betroffene und Therapeuten werden vorgestellt.

Ergebnisse:

Erste Teilergebnisse der Katamnesestudie des Anton Proksch Instituts in Kooperation mit der Sigmund Freud Universität Wien über 3 und 6 Monate belegen die abstinenzförderliche Wirkung und belegen eindrucksvoll die Effekte app-gestützter Interventionen.