Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2017; 27(04): 239-245
DOI: 10.1055/s-0037-1605409
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prehabilitation – fit vor und nach der Knie- und Hüftprothese

R van der Most
1   Fachbereich Orthopädie, Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
,
D Oestreich
2   Abteilung für Frühreha und physikalische Medizin, Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
,
P Wohlmuth
3   Biometrie, Asklepios Proresearch
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Publication History

Publication Date:
04 September 2017 (online)

 

Zur Steigerung der physischen Eigenschaften des zu operierenden Gelenks und zur Beschleunigung der postoperativen Erholung haben sich präoperative Therapiekonzepte in der Literatur als potentiell wirksam gezeigt. Tendenziell konnten eine postoperative Schmerzlinderung und eine Erhöhung des postoperativen Bewegungsausmaßes nachgewiesen werden. Die Vergleichbarkeit dieser Therapiekonzepte ist mangelhaft. Die Therapiestandards und Patientengruppen waren zu divers. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurde in der Asklepios Klinik St. Georg ein Projekt gestartet, um das postoperative Ergebnis nach Knie- oder Hüftendoprothesen durch die präoperative Erhöhung des Bewegungsausmaßes und Reduktion der präoperativen Schmerzen aktiv zu steigern. In der Literatur wird eine solche Trainingstherapie „Prehabiliation“ genannt. Das Forschungsprojekt „Prehabilitation“ in der Asklepios Klinik St. Georg ist der erste Ansatz einer Klinik Deutschlands, die Effekte eines speziell auf die H-TEP- und K-TEP-Operation vorbereitenden Trainings- und Schulungsprogramms zu evaluieren. Eine Pilotstudie konnte bereits die Machbarkeit beweisen und sehr vielversprechende Tendenzen nachweisen. Unter anderem konnte der VAS-Score schon vor der Operation halbiert und die Beweglichkeit der für eine Knie-TEP oder Hüft-TEP geplanten Patienten gesteigert werden. Aufgrund dieser ersten positiven Ergebnisse startete 2015 in der Asklepios Klinik St. Georg eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Single-blind-Studie nach dem Effekt der Prehabilitation bei primären Hüft- und Knieprothesen. Das Projekt wird durch die eigenmittelfinanzierte interne Forschungsförderung der Asklepios Kliniken Hamburg finanziert.