Zeitschrift für Phytotherapie 2017; 38(S 01): S1-S44
DOI: 10.1055/s-0037-1607143
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Parodontalerkrankungen: Volkskrankheit, Therapie und pflanzliche Arzneistoffe?

T Beikler
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Sektion für Parodontologie, Düsseldorf, Deutschland
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Publication Date:
27 September 2017 (online)

 

War früher vor allem die Karies Hauptursache für Zahnverlust, so ist es heute die Parodontitis – eine bakteriell verursachte, chronisch entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates -, die zum Zahnverlust führen kann. Aktuelle Zahlen der Deutschen Mundgesundheitsstudie V aus dem Jahr 2016 belegen, dass die Parodontitis eine weit verbreitete Krankheit ist. Mindestens jeder zweite Erwachsene ist in Deutschland parodontal erkrankt: 43% sind mittelschwer und 8% schwer parodontal erkrankt. Unbehandelt führt die Erkrankung zum Zahnverlust und damit zu enormen Kosten für die orale Rehabilitation der Betroffenen. Die Prävention dieser Erkrankung rückt daher mehr und mehr in den Fokus des öffentlichen Interesses. Leider zeigen die aktuellen Zahlen, dass die bisherigen zahnmedizinischen Ansätze zur Prävention der Parodontitis wenig effektiv zu sein scheinen. Da Präventionsmaßnahmen nebenwirkungsarm und leicht durchführbar sein müssen, erscheint die Phytotherapie für die Entwicklung einer spezifischen Präventionsstrategie besonders geeignet zu sein. Im Rahmen dieses Vortrags soll ein Überblick über die derzeitigen phytotherapeutischen Ansätze und Entwicklungen zur Prävention und Therapie parodontaler Erkrankungen gegeben werden.