Zusammenfassung
Ein Gutachter ist gehalten, sich möglichst an objektivierbaren Befunden zu orientieren. Bei osteoporotischen Frakturen korrelieren Befunde bildgebender Verfahren nur begrenzt mit dem klinischen Krankheitsbild: Morphometrische Frakturen weisen nur eine geringe Schmerzsymptomatik auf, Frakturen ohne Höhenminderung der Wirbelkörper können erhebliche Schmerzen verursachen. Da somit bildgebende Verfahren nur begrenzt hilfreich sind, muss ein Gutachter versuchen, das subjektive Erleben der Schmerzen zu quantifizieren und zu beurteilen. Dies setzt die Beurteilung der biopsychosozialen Beeinträchtigung durch den Betroffenen voraus. Durch Zusammentragen möglichst vieler “Indizien” muss so eine tragfähige Beurteilung in der Begutachtung geschaffen werden.
Summary
Medical experts are expected mainly to consider objective findings in their expertise. In osteoporotic fractures radiology findings correlate poorly to clinical symptoms. Morphometric osteoporotic fractures are not painful whereas fractures without reduction of vertebral height might cause considerable pain. Therefore radiology findings are of limited value. Medical examination must try to quantify the personal experience of pain and the bio-psycho-social results of the consecutive impairment in the individual patient. The resulting indicators should be a valid basis for a judgement of the personal impairment by osteoporotic fractures.
Schlüsselwörter
Begutachtung - Osteoporose - Behinderung - Schmerz
Keywords
Expertise - osteoporosis - impairment - pain