Zusammenfassung
Der männlichen Osteoporose liegt häufig eine sekundäre Osteoporose zugrunde. Die niedrige
Knochendichte mit Veränderungen der Mikroarchitektur des Knochens, die zu Fragilitätsfrakturen
führt, wird dabei meist durch eine zugrunde liegende Erkrankung oder Medikation verursacht.
Das Vorliegen einer männlichen Osteoporose muss insbesondere dann vermutet werden,
wenn Fragilitätsfrakturen bei jungen Männern auftreten oder geringe Knochendichtewerte
vorliegen. Es sollte zunächst eine ausführliche Krankengeschichte erhoben werden und
eine klinische Untersuchung mit Basis-Labordiagnostik erfolgen. Dadurch können klinische
Risikofaktoren, osteoporoseinduzierende Medikamente, ursächliche endokrine, gastroenterologische,
hämatologische oder rheumatische Erkrankungen erkannt und mit spezifischeren Untersuchungen
bestätigt werden. Die Knochendichtemessung mittels DXA-Messung an der Hüfte und der
Wirbelsäule ist der entscheidende und wegweisende diagnostische Test. Zum Nachweis
bereits eingetretener Wirbelkörperfrakturen empfiehlt sich eine Röntgenuntersuchung
der Wirbelsäule (Brustwirbelsäule/Lendenwirbelsäule) in zwei Ebenen. Die Therapie
der sekundären Osteoporose beinhaltet neben der spezifischen antiresorptiven Therapie
immer die Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung,insbesondere aber die Beendigung
oder Modifikation osteoporosefördernder Medikamente.
Summary
Osteoporosis in men is frequently of a secondary nature. Low bone mineral density
(BMD) and alterations to the skeletal microarchitecture, which cause fragility fractures,
are commonly caused by an underlying disease or concurrent medication. Osteoporosis
in men should be suspected after fractures without adequate trauma, after fracture
in young men or a very low BMD in men younger than 60 years. A detailed medical history
and physical examination should be followed by a standard laboratory evaluation. Thereby,
one can frequently identify risk factors for osteoporosis such as, drugs associated
with osteoporosis or endocrine, gastrointestinal, hematologic, or rheumatologic diseases.
Evaluation of BMD using DXA at the hip and the spine is regarded as the gold standard
for the diagnosis of osteoporosis. Spinal X-rays should be performed to exclude vertebral
fractures. Therapy of secondary osteoporosis in men includes the treatment of the
underlying disease, modification of osteoporosis-promoting drug therapy, adequate
vitamin D and calcium intake, and specific anti-osteoporotic therapy.
Schlüsselwörter
Frakturen - Glukokortikoide - Immunsuppression - Männer - Osteoporose
Keywords
Fractures - glucocorticoids - immunosuppression - male - osteoporosis