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            Gegenstand und Ziel: Eine von Broll et al. (2) durchgeführte Auswertung von in Schleswig-Holstein im
            Jahr 1998 erteilten tierärztlichen Herstellungsaufträgen für Fütterungsarzneimittel
            für Schweine wies Tetrazykline als die am häufigsten eingesetzten antibakteriell wirksamen
            Stoffe (etwa zwei Drittel) aus. Die vorliegende Arbeit sollte die Herstellungsaufträge,
            in denen Tetrazykline verordnet wurden, genauer auswerten. Material und Methode: Aus den Angaben der Herstellungsaufträge wurde zunächst die Tetrazyklinkonzentration
            in g/t Mischfuttermittel ermittelt und nachfolgend die tägliche Dosierung des Wirkstoffs
            für die zu behandelnden Schweine in mg/kg Körpermasse errechnet. Ergebnisse: Es zeigten sich zum Teil erhebliche Abweichungen von den in den Antibiotika-Leitlinien
            (8) zusammengefassten Regeln guter klinischer Praxis im Umgang mit Antibiotika. Die
            verwendete Dosierung lag oft deutlich unter dem von Kroker (7) vorgegebenen Dosierungsrahmen.
            Zudem wurden teilweise nicht sinnvolle Kombinationen mit anderen Antibiotika verwendet.
            Die Auswertung ergab darüber hinaus, dass die Bezeichnungen der Arzneimittelvormischungen
            zum Teil irreführend sind, was nicht unerheblich zu den beschriebenen Problemen beiträgt.
            Schlussfolgerung und klinisch-wissenschaftliche Relevanz: Die aus den ausgewerteten Herstellungsaufträgen zu folgernde Praxis der Verwendung
            von Tetrazyklinen in Fütterungsarzneimitteln entspricht häufig nicht den in den Leitlinien
            für den sorgfältigen Umgang mit antimikrobiell wirksamen Tierarzneimitteln (8) zusammengefassten
            Regeln guter klinischer Praxis und ist daher sowohl aus Sicht der Therapiesicherheit
            als auch bezüglich der Resistenzproblematik veterinärmedizinisch nicht zu vertreten.
         
         Summary
         
         
            Use of tetracyclines in animal production (pigs) in Schleswig-Holstein, Germany
            
         
         
            Objective: An evaluation, performed by Broll et al. (2) of production orders for medicated
            feedingstuffs for pigs issued in 1998 in Schleswig-Holstein revealed tetracyclines
            as the most frequently used antibiotic ingredients (two thirds). The objective of
            the present study was a more detailed analysis of the production orders which included
            tetracyclines. Materials and methods: The concentration of tetracyclines in g/t feedingstuffs was calculated on the basis
            of the data in the production orders. Subsequently the daily dosage of tetracyclines
            in mg/kg body weight was determined for the pigs to be treated. Results: Substantial deviations to the rules of good clinical practice for the use of anitbiotics
            (8) could be found. The applied dosage was often lower than suggested in the guidelines
            by Kroker (7). Furthermore there were useless combinations with other antibiotics.
            Apart from this, the analysis showed that the labelling of the medicated premixes
            are often confusing which of course contributes to the mentioned problems. Conclusions and clinical relevance: The presented use of tetracyclines in medicated feedingstuffs often does not correspond
            with the rules of good clinical practice for the use of antibiotics (8). This cannot
            be accepted from the point of therapy safety and microbial antibiotic resistance in
            veterinary medicine.
         
         Schlüsselwörter
Fütterungsarzneimittel - Tetrazykline - Schwein - Dosierung
Keywords
Medicated feedingstuffs - Tetracyclines - Pig - Dosage