Summary
In the beginning of medical radiology, only the benefit of ionizing radiation was
obvious, and radiation was handled and applied generously. After late effects had
become known, the radiation exposure was reduced to doses following which no such
effects were found. Thus, it was assumed that one could obtain an optimal medical
benefit without inducing any hazard. Later, due to experimental findings, hypotheses
arose (linear dose-effect response, no time factor) which led to the opinion that
even low and lowest radiation doses were relevant for the induction of late effects.
A radiation fear grew, which was unintentionally strengthened by radiation protection
decrees: even for low doses a radiation risk could be calculated. Therefore, it was
believed that there could still exist a radiation hazard, and the radiation benefit
remained in question. If, however, all presently known facts are considered, one must
conclude that large radiation doses are hazardous and low doses are inefficient, whereas
lowest doses have a biopositive effect. Ionizing radiation, therefore, may cause both,
hazard as well as benefit. Which of the two effects prevails is determined by the
level of dose.
Zusammenfassung
Zu Beginn der medizinischen Radiologie sah man nur den großen Nutzen, der sich aus
der Anwendung ionisierender Strahlen ergab, insbesondere seitens der Diagnostik. Deshalb
ging man zunächst sehr großzügig mit der Strahlung um. Erst nachdem Spätwirkungen
bekannt geworden waren, führte man Schutzmaßnahmen ein und setzte die Dosen so weit
herab, daß Spätschäden nicht mehr nachweisbar waren. Man meinte, auf diese Weise den
optimalen Nutzen ohne Induktion von Schäden erhalten zu können. Später wurden aufgrund
neuer experimenteller Befunde Hypothesen aufgestellt (lineare Dosis-Wirkungsbeziehungen,
kein Zeitfaktor), die zu der Auffassung führten, daß für die Induktion von Spätschäden
auch kleine und kleinste Dosen berücksichtigt werden müßten. Es entstand eine Strahlenangst,
die durch Strahlenschutzverordnungen verstärkt wurde: auch für kleine und kleinste
Dosen ließ sich jetzt eine Strahlengefährdung errechnen. Man glaubte deshalb an das
Bestehen einer Strahlengefährdung auch durch solche Dosen und bezweifelte jeglichen
Nutzen. Wenn man jedoch alle zur Zeit vorliegenden Tatsachen berücksichtigt, kommt
man zu dem Schluß, daß hohe Strahlendosen schädlich sind und kleine Dosen keine Wirkung
haben, wohingegen kleinste Dosen biopositiv wirken. Ionisierende Strahlung kann also
nicht nur schaden, sondern auch nützen. Es hängt von der Höhe der Dosis ab, welche
Art der Wirkung auftritt.